Kardinal Dziwisz besucht Benedikt XVI.

Mit dem Segen des Emeritus

Der polnische Kardinal und ehemalige Papstsekretär Stanislaw Dziwisz hat den früheren Papst Benedikt XVI. besucht. Anlass ist die Heiligsprechung von Johannes Paul II. vor genau acht Jahren. Er feierte eine Heilige Messe am Grab.

Kardinal Stanislaw Dziwisz (Archiv) (KNA)
Kardinal Stanislaw Dziwisz (Archiv) / ( KNA )

Wie Fotoaufnahmen der Erzdiözese Krakau am Mittwoch nahelegen, segnete Benedikt XVI. den 82-jährigen Dziwisz bei dem Treffen im Kloster Mater Ecclesia. Zuvor hatte Dziwisz demnach am Grab von Papst Johannes Paul II. (1978-2005), dessen Sekretär er über viele Jahre war, die Messe gefeiert. Anlass ist die Heiligsprechung von Johannes Paul II. vor genau acht Jahren. Auch Papst Franziskus erinnerte am Morgen bei seiner Generalaudienz an die Heiligsprechung.

Vatikan entlastet Kardinal Dziwisz

Der Vatikan hatte Dziwisz erst in der vergangenen Woche von allen Vorwürfen über seinen Umgang mit Hinweisen zu sexuellem Kindesmissbrauch durch Priester freigesprochen. Laut Vatikanbotschaft in Warschau hatte der Heilige Stuhl die Dokumente geprüft, die der italienische Kardinal Angelo Bagnasco im Juni 2021 in Polen erhalten habe. "Die Analyse der gesammelten Unterlagen gestattete es, das Vorgehen von Kardinal Stanislaw Dziwisz als richtig zu bewerten, und diesbezüglich beschloss der Apostolische Stuhl, nicht weiter zu verfahren", endet die nur zwei Sätze lange Erklärung.

Dziwisz dankte anschließend "allen, die dazu beigetragen haben, auf die gegen mich erhobenen Anschuldigungen (...) verantwortungsvoll zu reagieren". Der vom Vatikan mit der Untersuchung betraute Kardinal Angelo Bagnasco habe sich bemüht, die Vorwürfe zu klären, "die für mich so unverdient und schmerzhaft waren", so Dziwisz.

Geprüft wurden laut Vatikanangaben bestimmte Fälle aus Dziwisz' Amtszeit als Erzbischof im südpolnischen Krakau von 2005 bis 2016. Der Priester Tadeusz Isakowicz-Zaleski, der Missbrauchsbetroffene vertritt, hatte den Kardinal beschuldigt, 2012 übergebenen schriftlichen Hinweisen auf Kindesmissbrauch in seiner Kirchenprovinz nicht nachgegangen zu sein. Dziwisz wies Vertuschungsvorwürfe stets zurück, sprach sich aber für eine unabhängige Untersuchung aus. Der Kardinal gehört zu den prominentesten Kirchenmännern Polens.

Quelle:
KNA