Fest der "Unbefleckten Empfängnis der Jungfrau und Gottesmutter Maria" - domradio überträgt Pontifikalamt aus dem Kölner Dom

Empfangen, ohne in die Erbsünde verstrickt zu sein

Am 8. Dezember feiern katholische Christen das Fest der "Unbefleckten Empfängnis der Jungfrau und Gottesmutter Maria". An diesem Tag wird nicht - wie häufig angenommen - der Zeugung Jesu durch den heiligen Geist gedacht, sondern dass Maria empfangen worden ist, ohne in die Erbsünde verstrickt zu sein. Diese katholische Glaubensüberzeugung wurde von Papst Pius IX. vor 152 Jahren als Dogma von der unbefleckten Empfängnis verkündet. do

 (DR)

Diese Aussage über Maria geht auf die Erbsündenlehre  des Kirchenvaters Augustinus (354- 430 n. Chr.) zurück. Die Lehre von der Erbsünde ist ein grundlegendes Fundament christlicher Theologie. Im heutigen Verständnis beinhaltet diese nicht, dass die Sünde von den Eltern weiter vererbt wird oder durch sündiges Verhalten entsteht, sondern dass diese dem Menschen von Geburt an gegeben ist. "Erbsünde wird als ein Schuldzusammenhang verstanden, in den alle Menschen hineingeboren werden. Heute wird diese gesellschaftlich interpretiert: Dem Hass, der Lüge und dem Egoismus dieser Welt kann sich niemand entziehen," so Brauchtumsexperte Dr. Manfred Becker-Huberti. Alle christlichen Konfessionen stimmen darin überein, dass der Mensch durch die Erbsünde von der Gemeinschaft mit Gott getrennt ist. Jesus Christus hat diese Trennung durch sein Opfer überwunden.

Verschiedene Ehrentitel demonstrieren die besondere Wertschätzung der Maria: Sie wird als "die heilige Jungfrau", Gottesgebärerin (vom griechischen Theotokos) oder Mutter Gottes bezeichnet.´Im Laufe der katholischen Traditionsgeschichte haben sich eine Reihe von Marienfesten entwickelt, die den dogmatischen Glaubensaussagen über Maria im religiösen Brauchtum Ausdruck verleihen. So sind beispielsweise die Monate Mai und Oktober besonders der Verehrung von Maria gewidmet. Es sind außerdem verschiedene Mariengebete entstanden, von denen das bekannteste der Rosenkranz ist. Orte kirchlich anerkannter Marien- Erscheinungen wie z.B. das französische Lourdes,  das portugiesische Fatima oder auch das westfälische Kevelaer sind das Ziel von zahlreichen Wallfahrern geworden. Viele Ordenskongregationen wie z.B. die Marienschwestern tragen den Namen Mariens im Titel, und die Bistümer Aachen und Speyer haben Maria als Patronin gewählt.

Vatikan: Angelus zu Maria Empfängnis
Unsere Berufung und die der Kirche ist es, Christus in unserem Leben aufzunehmen und ihn der Welt zu schenken. Daran erinnerte Papst Benedikt XVI. beim Angelusgebet am heutigen Hochfest Maria Empfängnis. Er rühmte es als "eines der schönsten und populärsten Feste der Heiligen Jungfrau". Den Pilgern deutscher Sprache, die sich auf dem Petersplatz versammelt hatten, sagte der Papst:

"Ganz schön bist du, Jungfrau Maria", singt und betet die Kirche am heutigen Festtag. In Maria erstrahlt uns die Schönheit der Schöpfung. Denn Gott hat sie zur Mutter seines Sohnes erwählt und im Hinblick auf dessen Erlösungsopfer vor jeder Sünde bewahrt. Auf ihre Fürsprache hin schenke der Herr auch uns die Gnade, Ihm mit einem reinen Herzen zu dienen. Gerne begleite ich euch alle mit meinem Segen."