Die Zeitung "Die "Welt" berichtete, bereits am Samstag sei zunächst ein Konvoi der in Masar-i-Sharf stationierten Truppe von einem Selbstmordattentäter attackiert worden. Dabei habe der Angreifer jedoch nur sich selbst getötet.
Nur wenige Kilometer entfernt sei derselbe Konvoi durch einen improvisierten Sprengsatz angegriffen worden, schrieb das Blatt. Dieser sei in einem am Straßenrand abgestellten Fahrrad verborgen gewesen und habe leichte Sachschäden angerichtet.
Feldlager beschossen
Am Sonntag sei zudem das deutsche Feldlager in Kundus mit einer Rakete beschossen worden, schrieb die Zeitung. Sie sei auf dem Gelände eingeschlagen, ohne Schaden anzurichten. Im vergangenen Winter habe es insgesamt 36 Raketenangriffe auf das Lager gegeben. Nach der Verlegung von rund 200 zusätzlichen Bundeswehrsoldaten als Verstärkung hätten die Attacken dann zunächst nachgelassen.
Nach einem Bericht der »Hannoverschen Allgemeinen Zeitung" ist die Bundeswehr in Afghanistan nicht in der Lage, Soldaten aus umkämpften Gebieten mit Hubschraubern zu retten oder zu evakuieren. Abgeschossene oder notgelandete Piloten könnten nur mit Hilfe der US-Armee ausfindig gemacht und geborgen werden. Deutsche Offiziere der Internationalen Afghanistan-Schutztruppe ISAF beklagten sich über einen seit Jahren bestehenden Mangel an Hubschraubern.
Hubschrauber benötigt
Zudem verfüge die Bundeswehr noch immer über keine bewaffneten Rettungshubschrauber, sogenannte CSAR-Helikopter, zum Einsatz in Krisengebieten, schrieb die Zeitung. Die Schnelle Eingreiftruppe in Nordafghanistan sei deshalb nur begrenzt einsetzbar. Das Verteidigungsministerium habe die bereits 1996 eingeleiteten Arbeiten zur Umrüstung der neuen NH-90-Hubschrauber zum Rettungshubschrauber jetzt auf Eis gelegt. Stattdessen werde ein Angebot des EADS-Konzerns geprüft, sechs Hubschrauber eines anderen Typs für Rettungseinsätze in Kampfgebieten anzuschaffen. Die Rettungsversion des NH-90 wäre frühestens 2014, möglicherweise aber erst 2020 verfügbar gewesen.
Grüne fordern Strategiewechsel
Vor den Klausurberatungen der Grünen-Bundestagsabgeordneten zum Afghanistan-Einsatz der Bundeswehr mahnt Fraktionschef Fritz Kuhn erneut mehr Anstrengungen beim zivilen Aufbau des Landes an. Für die Grünen sei «jenseits schwieriger militärischer Details» der entscheidende Punkt, dass für einen solchen Strategiewechsel wenig getan werde, so Kuhn mit Blick auf die im Oktober anstehende Verlängerung des ISAF-Mandats durch den Bundestag. «Infrastruktur, Schulen, Gesundheit, Energieversorgung und afghanische Polizei - darauf kommt es jetzt an», fügte er hinzu.
Mit einem parteiinternen Streit wie im vergangenen Jahr wegen der «Tornado»-Einsätze in Afghanistan rechnete der Fraktionsvorsitzende nicht. «Die Debatte wird sich nicht wiederholen. Wir werden klar machen, dass wir die Frage des Strategiewechsels in den Vordergrund stellen», sagte er. Die Fraktion sei in diesen Fragen «ganz eng beieinander». Klar sei auch, dass die Abstimmung am Ende für jeden Abgeordneten «eine Gewissensentscheidung ist, die er oder sie gegenüber der Partei und den Wählern allerdings gut zu begründen hat».
Feldlager in Kunduss angegriffen - Soldaten feht es an Ausrüstung
Bundeswehr unter Beschuss
Die Bundeswehr gerät in Afghanistan zunehmend in Bedrängnis. Nach einem Zeitungsbericht hat es erstmals auch Anschläge auf die Schnelle Eingreiftruppe der Bundeswehr gegeben. Auch das Feldlager in Kundus wurde erneut beschossen. Die Bundeswehr beklagt die fehlende Ausrüstung für den Kampfeinsatz. So könnten Soldaten aus umkämpften Gebieten nur mit Hilfe der USA gerettet werden, berichtet die "Hannoverschen Allgemeinen Zeitung"
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