Feierstunde aus dem Kölner Dom

1700 Jahre Bistum Köln

Mit einer Feierstunde im Kölner Dom hat das Erzbistum Köln sein 1700-jähriges Bestehen begangen.

Heiliger Maternus / © Gemeinfrei
Heiliger Maternus / © Gemeinfrei

Am Auftakt der Jubiläumsfeiern unter dem Titel "Große Geschichte - 1700 Jahre Erzbistum Köln" nahmen neben dem Kölner Erzbischof Joachim Kardinal Meisner auch weitere katholische Bischöfe, der rheinische Präses Manfred Rekowski für die evangelische Kirche sowie Kölns Oberbürgermeister Jürgen Roters (SPD) teil.

Geschichte "voller Wendepunkte"

Generalvikar Dr. Stefan Heße eröffnete die Feierstunde mit einem kurzen Rückblick auf die lange Geschichte. Angefangen mit dem ersten Bischof von Köln, dem Heiligen Maternus im vierten Jahrhundert, über die Zerstörungen des Kölner Doms vor allem im Zweiten Weltkrieg bis zum Weltjugendtag 2005, bei dem eine Million Jugendliche aus der ganzen Welt nach Köln kamen, sei es eine Geschichte "voller Wendepunkte". Der Blick zurück ließ ihn dankbar sein, so der Generalvikar, und nicht vergessen, dass die Geschichte nicht zu Ende sei.

Erste urkundliche Erwähnung im Jahr 313

In der als geschichtlicher Rückblick gestalteten Feierstunde erinnerte der Historiker Professor Heinz Finger an die erste urkundliche Erwähnung des Bistums im Jahr 313, in der der erste Kölner Bischof Maternus bezeugt wird. Frauen und Männer aus dem Erzbistum, die Zeitzeugen darstellten, ließen durch vorgetragene Texte die Epochen lebendig werden; darunter zum Beispiel die Zeit der Großen Pest, der Säkularisation, den Zweiten Weltkrieg und die anschließende Aufbauzeit.

Erinnerung an Albertus Magnus

Auch an den Gelehrten Albertus Magnus, der Heilige Albert, der im Jahr 1248 Zeuge der Grundsteinlegung des Kölner Doms wurde, erinnerte der Historiker. Der Heilige Albert spielte im 13. Jahrhundert eine herausragende Rolle bei den Auseinandersetzungen zwischen der Stadt und dem Erzbistum. Die Kölner Universität ist nach Albertus Magnus benannt.

Rap in der Kathedrale

Mit dem berühmten Kölner Adolf Kolping, Begründer des Kolpingwerks, beschäftigte sich der Jungrapper Simon Mohr. Mit dem "Kolping-Rap" fand eine ungewöhnliche Musikrichtung in den Kölner Dom Einzug.

Meisner: Bistum als "Vorposten des Evangeliums"

Zuvor hatte am Vormittag der Kölner Kardinal Joachim Meisner in einem Pontifikalamt an die 1700-jährige Geschichte des Erzbistums erinnert. Das Bistum sei in dieser Zeit immer ein "Vorposten des Evangeliums" gewesen. Das müsse auch für die Zukunft gelten. Europa müsse christlich bleiben, unterstrich Meisner. Es müsse alles von den Menschen ferngehalten werden, "was einer Entchristlichung weiterhin Vorschub leisten kann."

Religion darf nicht im Staat aufgehen

Der Kölner Erzbischof warnte in seiner Predigt zugleich davor, Religion und Leben zu trennen. Was zusammengehört, dürfe nicht auseinandergerissen und getrennt werden oder in einem allmächtigen Staat bzw. einer allmächtigen Gesellschaft aufgehen.

Geschichte des Erzbistums auf 19 Stelen

Zum Festprogramm in den kommenden Monaten gehört unter anderem eine Stelen-Ausstellung, die bereits am Dienstag auf dem Kölner Roncalliplatz eröffnet wird. Auf den 19 Stelen wird die Geschichte des Erzbistums dargestellt. Anschließend gehen die Stelen auf Reisen, sie sind dann ein Jahr lang im monatlichen Wechsel an unterschiedlichen Orten im Erzbistum zu sehen.

Gedenkmedaille in Silber und Gold

Aus Anlass des Jubiläums erscheint auch eine Gedenkmedaille, die in Silber und in Gold erhältlich ist. Veranstaltungen und Vorträge im Domforum sollen das Programm abrunden.