Feiern mit großen Sicherheitsmaßnahmen begonnen

Ostern im Heiligen Land

Begleitet von strengen Sicherheitsmaßnahmen haben in Jerusalem die Feiern der drei österlichen Tage begonnen. In diesem Jahr begehen Orthodoxe und Christen der westkirchlichen Tradition die Feierlichkeiten am gleichen Datum. Wegen des gemeinsamen Ostertermins befinden sich Zehntausende Pilger in der Stadt.

 (DR)

In den zahlreichen Kirchen Jerusalems wurden Fußwaschungs-Gottesdienste nach den unterschiedlichsten Riten gefeiert. Die Feiern in und um die Grabeskirche waren dieses Jahr nur für eine begrenzte Zahl von Gläubigen zugänglich. Gleichzeitig haben die israelische Polizei und das Militär die Zugänge zu den zentralen Feiern eingeschränkt. Über der Stadt kreisten ein Hubschrauber und ein Zeppelin der Polizei.

Die Zugänge zur Grabeskirche waren weiträumig abgeriegelt worden. Auf dem Vorplatz wusch der griechisch-orthodoxe Patriarch Theophilos III. zwölf Priestern nach alter Tradition die Füße im Gedenken an die dienende Geste Jesu vor dem letzten Abendmahl. In der Kirche selbst fand die entsprechende katholische Liturgie mit dem Lateinischen Patriarchen von Jerusalem, Fouad Twal, statt. Im traditionellen Abendmahlssaal auf dem Zionsberg sind keine Feiern möglich, da dieser sich in staatlicher Hand befindet.

Auch an den Altstadttoren führte die Polizei verstärkt Kontrollen durch. Die Checkpoints zwischen Westjordanland und Jerusalem waren für Palästinenser bereits an den Vortagen wegen des jüdischen Pessachfestes gesperrt. Einheimische Vertreter orthodoxer Kirchen sowie die Palästinensische Autonomiebehörde protestierten gegen die Einschränkungen, die sie als willkürlich und politisch motiviert bezeichneten.

Für die kommenden Tage wird mit einer weiteren Verschärfung der Situation gerechnet. Vor allem am Samstag, wenn orthodoxe Christen die «Liturgie des Heiligen Feuers» in der Grabeskirche feiern, soll das christliche Altstadtviertel nach Auskunft der Polizei weitgehend abgeriegelt werden. Einheimische Christen haben Demonstrationen angekündigt, wenn sie den Platz auf dem Dach der Grabeskirche nicht erreichen können, wo sie traditionell auf das «Heilige Feuer» aus dem Inneren des Grabes Jesu warten.