Christen in aller Welt eröffnen die Karwoche

Feierlichkeiten unter Einschränkungen

Es war ein Tag mit Hindernissen: Christen in aller Welt haben an Palmsonntag die Karwoche eröffnet. In Deutschland wurden viele Gottesdienste ins Internet übertragen.

Eindrücke vom Pontifikalamt am Palmsonntag mit Erzbischof Woelki / © Beatrice Tomasetti (DR)
Eindrücke vom Pontifikalamt am Palmsonntag mit Erzbischof Woelki / © Beatrice Tomasetti ( DR )

In Jerusalem und im Vatikan fanden die Feierlichkeiten mit wenigen Gläubigen statt.   Im Vatikan rief Papst Franziskus bei einem Gottesdienst dazu auf, sich im persönlichen Glauben wieder mehr vom Staunen ergreifen zu lassen. "Ein christliches Leben ohne Staunen wird grau", so das Oberhaupt der katholischen Kirche. Zeugnis von Jesus Christus könne nur geben, wer immer wieder neu darüber staune, wie groß Gottes Liebe zu den Menschen ist.

Wie im Vorjahr entfiel wegen Corona die traditionelle Prozession auf dem Petersplatz, die an den Einzug Jesu in Jerusalem erinnert. Stattdessen läutete Franziskus mit rund 150 Teilnehmern, darunter 30 Kardinälen, im vorderen Teil des Petersdoms die Feierlichkeiten zur Karwoche ein.

Jerusalem: Gebet für die Stadt

In Jerusalem rief der Lateinische Patriarch, Erzbischof Pierbattista Pizzaballa, zum Gebet für die Stadt auf. "Es ist Teil der besonderen Mission unserer Kirche von Jerusalem, für diese heilige Stadt zu beten und ihre Berufung zu bewahren, ein Haus des Gebets für alle Völker zu sein, in dem alle gleichermaßen Bürger sind und in dem jeder Gläubige sein eigenes Zuhause findet", sagte er zum Abschluss der Palmsonntagsfeiern.

Aufgrund der Corona-Pandemie endete die traditionelle Palmprozession über den Ölberg in diesem Jahr bereits vor den Toren der Jerusalemer Altstadt. Trotz der reduzierten Form der Feier seien "die Freude und die Entschlossenheit, Christus als unseren König und Herrn anzuerkennen, dieselbe wie immer", sagte der italienische Franziskaner in seiner Ansprache an die Versammelten.

Vor dem Löwentor zur Altstadt segnete Pizzaballa erneut die Stadt und alle ihre Bewohner. Zuvor hatte er an der Kapelle "Dominus Flevit" (lateinisch "Der Herr weinte") oberhalb des Gartens Gethsemane am Ölberg einen vom üblichen Protokoll abweichenden Halt eingelegt, um die Stadt mit einer Kreuzreliquie zu segnen.

Zahlreiche Übertragungen im Internet

Die Palmprozession ist der Auftakt der Heiligen Woche in Jerusalem und für Pilger einer ihrer Höhepunkte. Am Startpunkt, der Kirche von Betfage, wird nach alter Tradition der Stein verehrt, von dem aus Jesus bei seinem Einzug in Jerusalem auf einen Esel gestiegen sein soll.

Auch in Deutschland fanden die Feierlichkeiten wegen der Pandemie unter Einschränkungen statt. Zahlreiche Gemeinden und Bistümer übertrugen ihre Gottesdienste im Internet. Der Limburger Bischof Georg Bätzing ermutigte dazu, gerade in Zeiten von Corona auf Gott zu vertrauen. "Er führt uns auf dem Weg des Kreuzes, des Leidens, der Passion hin zur Herrlichkeit der Auferstehung und des neuen Lebens", so der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz.

Überschattet wurde der Tag durch einen Anschlag auf eine katholische Kirche in Indonesien, bei dem mindestens 14 Menschen verletzt wurden. Papst Franziskus bat um das Gebet für die Opfer des Attentats.

 

Quelle:
KNA
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