Mehrere Verletzte bei Anschlag auf Kirche in Indonesien

Selbstmordattentat auf Sulawesi

Bei einer Explosion vor einer katholischen Kirche auf Sulawesi sind während der Palmsonntagmesse mindestens zehn Besucher verletzt worden. Ein oder zwei Selbstmordattentäter sollen invoviert gewesen sein.

Christen in Indonesien unter Druck / © Debbie Hill (epd)
Christen in Indonesien unter Druck / © Debbie Hill ( epd )

Laut Polizeiangaben entzündeten ein oder zwei Selbstmordattentäter am Ende der Palmsonntagsmesse in der Stadt Makassar auf der Insel Sulawesi Sprengsätze, wie der Sender BBC berichtet. Andere Quellen sprechen von 14 Verletzten.

Explosion am Seiteneingang

Die Explosion erfolgte am Seiteneingang. Aufnahmen von Überwachungskameras zeigten Feuer, Rauch und Trümmer rund um die Kirche. Bislang unidentifizierte Leichenteile stammten vermutlich von dem oder den Tätern, hieß es.

In der Vergangenheit verübten militante Islamisten mehrfach Anschläge auf Kirchen in Indonesien, dem größten muslimisch geprägten Land der Welt. Bislang habe noch niemand die Tat für sich reklamiert, hieß es.

Trauriger Auftakt der Karwoche

Pfarrer Wilhemus Tulak sagte laut örtlichen Medien, ein Angreifer sei mit dem Motorrad gekommen und habe versucht, in die Kirche zu gelangen. Sicherheitskräfte hätten einen der mutmaßlichen Täter angegriffen, der sich an einem Seiteneingang in die Luft gesprengt hätte. Der Vorsitzende des Rates der Kirchen in Indonesien, Gomar Gultom, sagte, der Angriff auf Menschen, die den Palmsonntag feiern, sei "grausam".

Er forderte die Menschen auf, ruhig zu bleiben und den Behörden zu vertrauen. Der Palmsonntag ist der Auftakt der Karwoche, Höhepunkt der Fastenzeit, die in das höchste christliche Fest Ostern mündet. 2018 wurden Dutzende Menschen bei islamistischen Bombenanschlägen auf Kirchen und eine Polizeiwache in der Hafenstadt Surabaya getötet.

Erinnerung an Anschlag von 2002

Den schlimmsten Terroranschlag erlebte Indonesien 2002 auf Bali, als 202 Menschen - hauptsächlich Ausländer - bei einem Attentat auf ein touristisches Zentrum getötet wurden. Als Urheber gilt die Terrororganisation Jemaah Islamiah.


Indonesien (dpa)
Indonesien / ( dpa )
Quelle:
KNA