Feierliche Bischofsweihe im Freiburger Münster

Stephan Burger ist neuer Freiburger Erzbischof

Neun Monate lang war Freiburg ohne Bischof. Doch heute hat Alterzbischof Robert Zollitsch seinen Nachfolger in einem feierlichen Gottesdienst im Freiburger Münster ins Amt eingeführt. Der 52jährige Stephan Burger leitet jetzt die Diözese mit zwei Millionen Katholiken.

Erzbischof Burger (dpa)
Erzbischof Burger / ( dpa )

Neun Monate nach dem Amtsverzicht von Robert Zollitsch hat das Erzbistum Freiburg einen neuen Oberhirten. Zollitsch weihte am Sonntagnachmittag in einem feierlichen Gottesdienst im Freiburger Münster den 52-jährigen Kirchenjuristen Stephan Burger zum Bischof und übergab ihm damit die Leitung der mit zwei Millionen Katholiken zweitgrößten deutschen Diözese.

Bitte um das Gebet der Gläubigen

Burger sagte, er trete das verantwortungsvolle Amt demütig an und brauche die Unterstützung und das Gebet aller Gläubigen. "Das Volk mit den Hirten, die Hirten mit dem Volk, beide sind und bleiben aufeinander verwiesen. Dieser Dialog wird dann gelingen, wenn er seine Inhalte aus der Hinordnung auf Christus bezieht und sich nicht mit rein menschlichen Vorstellungen und Erwartungen begnügt", so der neue Erzbischof.

Gottesdienst mit Public Viewing

Am Weihegottesdienst im überfüllten Münster nahmen mehrere Hundert Gäste, darunter Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) teil. Auf dem Münsterplatz wurde die Feier auf einer Videogroßleinwand übertragen, auch das SWR-Fernsehen berichtete live. Gemeinsam mit der Bischofsweihe feierte das Bistum seinen Diözesantag. Nach dem Gottesdienst ist ein Fest der Begegnung mit dem neuen Erzbischof geplant.

Ein dankbarer Vorgänger

Zollitsch sagte in seiner Predigt, er blicke dankbar auf seine Zeit als Freiburger Erzbischof zurück. Nach elf Jahren sei es Zeit, die Verantwortung in jüngere Hände zu übergeben, so der 75-Jährige: "Von Herzen danke ich allen, die meinen Dienst durch ihr Engagement unterstützt und durch ihr Gebet mitgetragen haben. In der
Gemeinschaft des Glaubens bleiben wir verbunden." Zollisch rief alle Christen dazu auf, gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen. "Wir haben der Welt etwas zu geben, das sie sich nicht selbst zusprechen kann. Die Gewissheit, getragen und gehalten zu sein; die Zuversicht, dass unser Leben einen Sinn und ein Ziel hat; das Wissen darum, ein geliebtes Geschöpf Gottes zu sein und nicht eine blinde Laune der Natur."

Leitwort: "Christus imin den Herzen"

An der Zeremonie nahmen weitere hohe Kirchenvertreter teil, so der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, Papstbotschafter Erzbischof Nikola Eterovic sowie die Bischöfe der Nachbardiözesen Mainz, Rottenburg-Stuttgart und Basel. Während der Weihehandlung legte auch Burgers Bruder, der Beuroner Abt Tutilo, dem neuen Erzbischof die Hand auf. Als bischöfliche Insignien nahm Burger Bischofsring, Hirtenstab und Mitra entgegen. Als Leitwort wählte er
das Bibelwort "Christus in den Herzen".

Kommunikativ und erfahren

Burger war auf Vorschlag des Vatikan vom Freiburger Domkapitel zum neuen Erzbischof gewählt worden. Er gilt als kommunikativer Seelsorger und erfahrener Kirchenjurist. Burger stammt aus Löffingen im Hochschwarzwald und wurde nach dem Studium von Philosophie und katholischer Theologie in Freiburg und München 1990 zum Priester geweiht. Nach mehreren Stationen als Vikar und Priester kam er 2002 zum Kirchengericht der Diözese, dessen Leitung er 2007 übernahm.


Erzbischof Burger im Gespräch (epd)
Erzbischof Burger im Gespräch / ( epd )
Quelle:
KNA