Gab es die schon immer?

Fastenzeit

Klar, vor dem Leiden und der Auferstehung Jesu, kannte man sie nicht: die Fastenzeit wie sie Katholiken begehen. Aber, auch danach kannte man sie wohl lange nicht …

                                                                                                         / © Fredrik Von Erichsen (dpa)
/ © Fredrik Von Erichsen ( dpa )

Nicht so ganz erstaunlich, wenn man genau hinsieht: Jesus selbst hat die Apostel zwar zu demütigen Handlungen wie der Fußwaschung und Maßhalten aufgefordert, aber nie zu einer längeren Fastenzeit. Der Anlass des katholischen Fastens, die Vorbereitung auf Ostern, entstand ja auch erst mit Jesu Auferstehung.

Fastenzeit wuchs heran

Manche Quellen sprechen davon, dass es im ersten Jahrhundert nach Christi Auferstehung keine Fastenzeit gab. Allerdings hat sich die alte Kirche zunächst an die jüdische Praxis, zwei Mal in der Woche zu fasten, angelehnt. Am Tag als Judas den Verrat an Jesus beging, also Mittwoch, und an seinem Sterbetag, Freitag, wurde gefastet.

Später hat man in Vorbereitung auf Ostern ein bis drei Tage gefastet, dann die Karwoche und in der ersten Hälfte des vierten Jahrhunderts wurden es die 40 Tage.

Aktuelle katholische Bußordnung

Heute werden zwei "Abstinenz"- und "Fastentage" hervorgehoben. "Abstinenz bedeutet": Verzicht auf Fleisch und Genussmittel.

Unter "Fasten" versteht man nach der Bußordnung Folgendes: "Der katholische Christ beschränkt sich am Aschermittwoch und am Karfreitag auf eine einmalige Sättigung sowie eine kleine Stärkung zu den beiden anderen Tischzeiten."

Mönche fördern Fasten

Heutzutage legt jeder seine Mäßigung im Sinne von Verzicht, Gebet und Almosen in der Fastenzeit selbst fest. Das war früher anders.

Neue Impulse kamen vom entstehenden Mönchtum her. Vor allem das östliche Mönchtum, sah im Fasten ein probates Mittel im Kampf gegen die Leidenschaften. Nun begann man, auch auf Fleisch, Eier, Milch und Käse zu verzichtet. Im Mittelalter durften Fastende zeitweise nur drei Bissen Brot sowie drei Schluck Bier oder Wasser zu sich nehmen.

1486 hat Papst Innozenz VIII. diese Regel dann gelockert und es war nun in der Fastenzeit wieder erlaubt, auch Milchprodukte zu verzehren. Heute heißt es im codex-iuris-canonici, dem Kirchengesetzbuch: "Alle Gläubigen sind, jeder auf seine Weise, aufgrund göttlichen Gesetzes gehalten, Buße zu tun".