Rund 1.000 Teilnehmer bei Tamilen-Wallfahrt in Kevelaer

Farbenfrohe Prozession

Rund tausend Tamilen aus Deutschland und den Nachbarländern sind in den niederrheinischen Marienwallfahrtssort Kevelaer gepilgert. Dort beten sie bei Maria um Frieden für ihre Heimat. 

Tamilenwallfahrt in Kevelaer / © Oliver Berg (KNA)
Tamilenwallfahrt in Kevelaer / © Oliver Berg ( KNA )

Wegen der Corona-Vorschriften gab es über den Tag verteilt sechs Pilgerandachten in der Marienbasilika, an der nach Angaben der Wallfahrtsleitung bis in den Abend hinein jeweils rund 150 Gläubige teilnehmen konnten. Abstandsregelungen und das Tragen von Mund-Nasen-Schutzmasken wurden beachtet, so ein Sprecher der Veranstalter. Eine farbenfrohe Prozession fand wegen der Vorschriften in diesem Jahr ebenso wenig statt wie der Markt der Begegnung hinter der Marienbasilika.

Auch die Gebete an der Gnadenkapelle, wo bei früheren Wallfahrten immer hunderte von Kerzen angezündet wurden, fielen am Samstag aus. Die Wallfahrt der Tamilen musste im vergangenen Jahr wegen der Corona-Pandemie abgesagt werden. Man sei froh, dass die Veranstaltung diesmal - wenn auch deutlich kleiner - überhaupt stattfinden konnte, so ein Sprecher der Tamilen am Samstag. In den Jahren zuvor hatten jeweils mehrere Tausend Pilger aus ganz Deutschland, den Niederlanden, Frankreich, Dänemark und Großbritannien teilgenommen.

Tamilen in Deutschland

In Deutschland leben nach Angaben der Behörden bundesweit etwa 60.000 Tamilen, die vor dem jahrelangen Bürgerkrieg in ihrer Heimat Sri Lanka nach Europa geflohen waren. Zehn Prozent davon sind nach Angaben der Tamilenseelsorge Katholiken, 90 Prozent Hindus. Zur
Wallfahrt kommen Gläubige katholischen und hinduistischen Glaubens nach Kevelaer.

Es handelt sich bei der 1987 mit rund 50 Teilnehmern erstmals durchgeführten Veranstaltung inzwischen um die größte Einzelwallfahrt in der Marienstadt am Niederrhein. Kevelaer ist wegen Marienerscheinungen in den Jahren 1641/1642 Wallfahrtsort.


Quelle:
epd