Tausende Tamilen beim Pilgertreffen in Kevelaer

Buntes Fest am Niederrhein

Mehrere Tausend Tamilen aus Deutschland und den Nachbarländern sind am Samstag in den niederrheinischen Marienwallfahrtssort Kevelaer gepilgert. Dort beten sie bei Maria um Frieden für ihre Heimat. 

Tamilenwallfahrt in Kevelaer  / © Alexander Brüggemann (KNA)
Tamilenwallfahrt in Kevelaer / © Alexander Brüggemann ( KNA )

Das Treffen am Gnadenbild der "Trösterin der Betrübten" und das gemeinsame Gebet um Frieden in Sri Lanka hat bereits seit den 1980er Jahren Tradition. Dadurch ist die Wallfahrt zugleich eine Art Familientreffen, zu der auch tamilische Hindus und Muslime kommen.

Das Pontifikalamt hielt Bischof Justin Gnanapragasam aus der Diözese Jaffna auf Sri Lanka. Die Stadt am Niederrhein verwandelt sich beim Pilgerfest in ein leuchtend buntes Farbenmeer. Frauen in traditionellen Saris kauften und verkauften auf einem Markt Waren aus ihrer Heimat. Klassische Speisen aus Sri Lanka werden in Garküchen zubereitet und angeboten.

Warum Kevelaer?

Kevelaer dient den einstigen Bürgerkriegsflüchtlingen als Ersatz für die Pilgerfahrt nach Madhu im Norden Sri Lankas, die jeden August um das katholische Hochfest Mariä Himmelfahrt (15. August) stattfindet. In Madhu wird eine 400 Jahre alte Marienstatue verehrt.

Mehrere 100.000 Menschen nehmen alljährlich daran teil, darunter nicht nur Katholiken und Christen anderer Konfessionen, sondern auch Buddhisten und Hindus.

Tamilen in Deutschland

In Deutschland leben laut Bistum Essen 60.000 Tamilen, die auch durch die Tamilenseelsorge der Diözese betreut werden. 20 Prozent der deutschen Tamilen seien Katholiken.

Kevelaer ist nach dem bayerischen Altötting der zweitgrößte katholische Pilgerort in Deutschland. Er feierte 2017 das 375-Jahr-Jubiläum der Wallfahrt. Jährlich kommen schätzungsweise rund 800.000 Pilger.


Tamilen in Kevelaer / © Alexander Brüggemann (KNA)
Tamilen in Kevelaer / © Alexander Brüggemann ( KNA )
Quelle:
KNA
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