Expertin erinnert an Lebensgefahr für Obdachlose im Winter

"Jeder Toter ist ein Toter zu viel"

Angesichts des aktuell teils strengen Winters in Deutschland sind Angebote für Obdachlose verstärkt worden. Wohnungsnotfallhilfen setzten Kältebusse ein und bieten obdachlosen Menschen geheizte Aufenthaltsräume rund um die Uhr.

SKM Köln hilft Obdachlosen / © Dutchmen Photography (shutterstock)
SKM Köln hilft Obdachlosen / © Dutchmen Photography ( shutterstock )

"Streetworker sind alarmiert und achten ganz besonders auf Menschen, die sich ganztags im Freien aufhalten", sagte die Geschäftsführerin der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe, Werena Rosenke, der "Rheinischen Post" (Mittwoch).

"Auf die achten, die sich nicht selbst helfen können"

Der Winter starte erst, und wer auf der Straße lebe, habe oft ein schwaches Immunsystem. "Oft haben Menschen auf der Straße Vorerkrankungen, die sie für Kältegrade weniger resilient machen", erklärte Rosenke. Die Gesellschaft dürfe nicht wegschauen. 

"Die Möglichkeiten der Notfallschutz-Einrichtungen sind nicht endlos. Gefordert sind jetzt die Kommunen, aber auch jede einzelne Bürgerin, jeder einzelne Bürger", sagte sie. "Gemeinsam müssen wir auf die achten, die sich nicht selbst helfen können und ohne Wohnung oder Obdach leben müssen."

Warnung vor Kältetod

Die Expertin warnte vor einem drohenden Kältetod für Obdachlose. "Jeder Toter ist ein Toter zu viel. Es bedarf jetzt in Anbetracht von erhöhten Infektionsrisiken und niedrigen Temperaturen einer gemeinsamen Kraftanstrengung von Politik und Zivilgesellschaft, um Menschen vor dem grausamen Tod in Kälte und Einsamkeit zu schützen." Bislang gebe es noch keine Hinweise auf Kältetote.

Mit Blick auf die Haushaltsverhandlungen des Bundes forderte Rosenke eine stabile Finanzierung von Hilfsangeboten: "Auch in schwieriger Haushaltslage dürfen die Kältehilfen, die ja Überlebenshilfen sind, nicht zur Disposition stehen."

Ihre Spende für Obdachlose in Not

Arche für Obdachlose V.i.G.
Hansaring 74   
50670 Köln
02204/61086 
info@kndm.de 
Kreissparkasse Köln
IBAN: DE37 3705 0299 0000 6920 36

Alle Spenden bis 250.000 Euro werden von der Bethe-Stiftung verdoppelt. Das Geld wird ausschließlich für Obdachlose in Not genutzt, sodass für mehr Essen, Kleidung, Dusch-und Aufenthaltsmöglichkeiten gesorgt werden kann.

Symbolbild Spende / © LariBat (shutterstock)
Quelle:
KNA