Katholische Verbände fordern soziale Stadtplanung

Arme und Obdachlose berücksichtigen

Obdachlose und arme Menschen müssen aus Sicht katholischer Sozialverbände bei Infrastruktur- und Stadtplanung stärker berücksichtigt werden. Sie sollten sich im öffentlichen Raum willkommen fühlen und kostenlose Angebote bekommen.

Eine defensive Architektur versuche, Obdachlose fernzuhalten, heißt es in der Erklärung / © Monika Skolimowska (dpa)
Eine defensive Architektur versuche, Obdachlose fernzuhalten, heißt es in der Erklärung / © Monika Skolimowska ( dpa )

Für die Armutsprävention sei es wichtig, dass sich arme Menschen "im öffentlichen Raum willkommen fühlen, sich dort bewegen können und Angebote für sie bereit stehen, die nichts kosten", heißt es in einer am Freitag veröffentlichten Erklärung der Caritas und ihrer Fachverbände Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) und Sozialdienst Katholischer Männer (SKM).

Eva Maria Welskop-Deffaa / © Monika Keiler (Caritas)
Eva Maria Welskop-Deffaa / © Monika Keiler ( Caritas )

So schlössen "defensive Architektur", die Obdachlose von bestimmten Plätzen fernhalten solle, sowie Plätze, die nicht mit Rollatoren begangen werden könnten und im Sommer keinen Schatten spendeten, viele Menschen von der Teilhabe am öffentlichen Leben aus, erklärte Caritas-Präsidentin Eva Maria Welskop-Deffaa.

Anpassung an Klimawandel

"Armutsprävention und Armutsbekämpfung fangen mit der Gestaltung des öffentlichen Raums an." Zudem bei der Gestaltung des öffentlichen Raumes ein besonderes Augenmerk auf die Anpassung an den Klimawandel gelegt werden. Bereits im Oktober hatten die Verbände ihre Forderungen in einem gemeinsamen Positionspapier mit dem Titel "Mittendrin - außen vor. Wem gehört die Stadt?" dargelegt.

Hartz-IV-Empfänger warten am 30. September 2010 auf die Lebensmittelausgabe der Kirchengemeinde Sankt Theodor und Sankt Elisabeth in Köln (Archiv). / © Wolfgang Radtke (KNA)
Hartz-IV-Empfänger warten am 30. September 2010 auf die Lebensmittelausgabe der Kirchengemeinde Sankt Theodor und Sankt Elisabeth in Köln (Archiv). / © Wolfgang Radtke ( KNA )

Die Verbände äußern sich zum Welttag der Armen am Sonntag (19. November). Den weltweiten Gedenktag für die katholische Kirche hatte Papst Franziskus 2016 ausgerufen. Er findet jährlich im November statt. Der Welttag markiert auch das Ende der Caritas-Armutswochen, die im Oktober begonnen haben.

Welttag der Armen

Der katholische Welttag der Armen wird Mitte November begangen, und zwar am vorletzten Sonntag des Kirchenjahres zwei Wochen vor dem ersten Advent. Dazu wird vorab eine Botschaft des Papstes veröffentlicht.

Franziskus führte den weltkirchlichen Gedenktag zum Ende des Heiligen Jahres der Barmherzigkeit 2016 ein. Erstmals wurde er 2017 weltweit begangen. In diesem Jahr fällt der Tag auf den 19. November und steht unter dem Motto: "Wende dein Gesicht von keinem Armen ab".

Obdachlosen- und Bedürftigenhilfe / © Uli Deck (dpa)
Obdachlosen- und Bedürftigenhilfe / © Uli Deck ( dpa )
Quelle:
KNA