Religionsvertreter beraten zum sozialen Zusammenhalt im Irak

Existenz aller Gruppen sichern

Ein gemeinsames Fundament: Vertreter der im Irak vertretenen Religionen und Ethnien haben ihre Entschlossenheit erklärt, für die Förderung und Stärkung der Kultur der Vielfalt und das friedliche Zusammenleben im Irak zusammenzuarbeiten.

Irak: Erstkommunionkinder in Karakosch (Archiv) / © Jean-Matthieu Gautier (KNA)
Irak: Erstkommunionkinder in Karakosch (Archiv) / © Jean-Matthieu Gautier ( KNA )

Als Grundlage für weitere Schritte und einen künftigen Aktionsplan kündigten sie an, detaillierte Handlungsempfehlungen zu veröffentlichen, wie der ökumenische "Kirchenrat des Nahen Ostens" (Middle East Council of Churches/MECC) im Anschluss an ein dreitägiges Treffen zum sozialen Zusammenhalt im Irak am Dienstag mitteilte.

Die Besprechung fand demnach vom 13. bis 15. Dezember in Beirut statt und konzentrierte sich auf die drei Schlüsselthemen verfassungsrechtliche und rechtliche Realität, Bildung sowie Medien.

Existenz aller Gruppen sichern

Hintergrund seien die "zahlreichen Veränderungen und Entwicklungen im Irak, darunter die im Oktober 2019 begonnene Protestbewegung, die Parlamentswahlen im Oktober 2021, regionale und internationale Entwicklungen sowie die Polarisierungen, die sich auf den gesamten Nahen Osten und insbesondere den Irak ausgewirkt haben".

Das Problem des Irak, so die rund 40 Teilnehmer des Treffens, liege nicht in der religiösen und ethnischen Vielfalt, die es im Land bereits gebe, sondern in den politisierten Interpretationen sowie im falschen Umgang mit dieser Vielfalt.

Sie betonten laut Mitteilung die Rolle des Staates bei der Gewährleistung des Schutzes seiner Bürger, der Verhinderung von Angriffen aufgrund religiöser Unterschiede, der Sicherstellung einer wiederherstellenden Übergangsjustiz und der Unterdrückung von Hassreden. Es müsse die Existenz aller Gruppen gesichert werden, die zusammen den Reichtum und die Vielfalt des Landes ausmachten.


Quelle:
KNA
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