Ex-Papstsekretär Dziwisz trifft Papst Franziskus

Gespräch im Vatikan

Der polnische Kardinal und Ex-Papstsekretär Stanislaw Dziwisz ist auf seiner Romreise auch von Papst Franziskus empfangen worden. Details zu der Audienz gab der Vatikan nicht bekannt. Dziwisz hält sich seit einigen Tagen in Rom auf.

Der emeritierte Krakau Erzbischof Stanislaw Kardinal Dziwisz / © Katharina Ebel (KNA)
Der emeritierte Krakau Erzbischof Stanislaw Kardinal Dziwisz / © Katharina Ebel ( KNA )

Anlass ist unter anderem der Jahrestag der Heiligsprechung von Johannes Paul II. (1978-2005) vor acht Jahren. Dziwisz war viele Jahre Sekretär und Vertrauter des Papstes aus Polen. Am Mittwoch, seinem 83. Geburtstag, hatte der Kardinal am Grab von Johannes Paul II. die Messe gefeiert. Am selben Tag besuchte er auch Benedikt XVI. im Kloster Mater Ecclesia.

Von Vorwürfen freigesprochen

Der Vatikan hatte Dziwisz erst in der vergangenen Woche von allen Vorwürfen über seinen Umgang mit Hinweisen zu sexuellem Kindesmissbrauch durch Priester freigesprochen. Laut Vatikanbotschaft in Warschau hatte der Heilige Stuhl die Dokumente geprüft, die der italienische Kardinal Angelo Bagnasco im Juni 2021 in Polen erhalten habe.

Kardinal Stanislaw Dziwisz mit einem Bild von Papst Johannes Paul II. / © Marcin Mazur (KNA)
Kardinal Stanislaw Dziwisz mit einem Bild von Papst Johannes Paul II. / © Marcin Mazur ( KNA )

"Die Analyse der gesammelten Unterlagen gestattete es, das Vorgehen von Kardinal Stanislaw Dziwisz als richtig zu bewerten, und diesbezüglich beschloss der Apostolische Stuhl, nicht weiter zu verfahren", endet die nur zwei Sätze lange Erklärung.

Kardinal Bagnasco leitete Untersuchung

Dziwisz dankte anschließend "allen, die dazu beigetragen haben, auf die gegen mich erhobenen Anschuldigungen (...) verantwortungsvoll zu reagieren". Der vom Vatikan mit der Untersuchung betraute Kardinal Angelo habe sich bemüht, die Vorwürfe zu klären, "die für mich so unverdient und schmerzhaft waren", so Dziwisz.

Kardinal Angelo Bagnasco / © Paul Haring (KNA)
Kardinal Angelo Bagnasco / © Paul Haring ( KNA )

Geprüft wurden laut Vatikanangaben bestimmte Fälle aus Dziwisz' Amtszeit als Erzbischof im südpolnischen Krakau von 2005 bis 2016.

Der Priester Tadeusz Isakowicz-Zaleski, der Missbrauchsbetroffene vertritt, hatte den Kardinal beschuldigt, übergebenen schriftlichen Hinweisen auf Kindesmissbrauch 2012 in seiner Kirchenprovinz nicht nachgegangen zu sein. Dziwisz wies Vertuschungsvorwürfe stets zurück, sprach sich aber für eine unabhängige Untersuchung aus. Der Kardinal gehört zu den prominentesten Kirchenmännern Polens.

Quelle:
KNA