Evangelische Kirche nimmt am "Offenen Forum Davos" teil

Merkel fordert mehr Transparenz bei Hedgefonds

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) will im Rahmen der deutschen G8-Präsidentschaft die Transparenz auf den internationalen Finanzmärkten erhöhen. Hier gebe es vor allem bei Hedgefonds Nachholbedarf, sagte Merkel am Mittwoch zur Eröffnung des Weltwirtschaftsforums in Davos. Die Kanzlerin will sich zudem für eine Gleichbehandlung von nationalen und internationalen Investoren, einen verstärkten Klimaschutz und einen Abbau der Ungleichgewichte bei Wechselkursen und der Ölversorgung einsetzen. Parallel veranstalten der Schweizerische Evangelische Kirchenbund und das Weltwirtschaftsforum das "Offene Forum Davos". Im domradio-Interview erläutert Esther Lendenmann-Morales, Pastoralassistentin der katholischen Gemeinde in Davos, die Rolle der Kirchen auf dem Forum.

 (DR)

Generell wolle die deutsche G8-Präsidentschaft weltwirtschaftliche Themen wieder stärker in den Mittelpunkt rücken, betonte Merkel. "Neue Formen" des Dialogs mit Schwellenländern wie Brasilien, China, Indien, Mexiko und Südafrika sollen auf dem G8-Gipfel in Heiligendamm gestartet werden. Ein Schwerpunkt der deutschen G8-Präsidentschaft werde ferner sein, Afrika stärker in die Weltwirtschaft zu integrieren.

Das Wort Globalisierung verschrecke noch immer viele Menschen, sagte Merkel. Sie sei jedoch davon überzeugt, dass Globalisierung der Welt mehr Chancen als Risiken biete. Dazu sei aber ein "fairer Ordnungsrahmen" für die Weltwirtschaft erforderlich.

Merkel mahnte ferner mehr Bürgernähe der Europäischen Union (EU) an. Für einen Neuanlauf im EU-Verfassungsprozess sei es notwendig, dass die Bürger Vertrauen in Europa haben. Die Menschen müssten erkennen, dass Europa für sie persönlich wichtig sei.

Vor der Rede der Kanzlerin gab es für sie Lob vom Gründer des Forums, Klaus Schwab. Merkel habe sich viel Respekt für innenpolitische Reformen in Deutschland, aber auch für das Anpacken von internationalen Problemen erworben.

Merkel hatte bereits im vergangenen Jahr zur Eröffnung des Weltwirtschaftsforums gesprochen. Das jährliche Treffen von Politikern, Top-Managern sowie Vertretern aus Kultur und Gesellschaft dauert bis zum 28. Januar. Aus der Taufe gehoben wurde das Forum 1971.

Parallelforum
Parallel zu dem Forum veranstalten der Schweizerische Evangelische Kirchenbund und das Weltwirtschaftsforum das "Offene Forum Davos". Dort sollen Fragen der Religion, der Verteilung des Reichtums und der Energiesicherheit kontrovers diskutiert werden. Die Katholische Kirche beteiligt sich nicht an dem Forum.