EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen kommt nach Taizé

Wichtiges Zeichen für die junge Generation

Der Prior der Bruderschaft von Taize betont die Bedeutung des Besuchs der EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen in Taizé an diesem Samstag. Es sei ein wichtiges Zeichen für die Bestrebungen und das Engagement der jungen Generation.

Brennende Kerzen beim Taizé-Gebet / © Harald Oppitz (KNA)
Brennende Kerzen beim Taizé-Gebet / © Harald Oppitz ( KNA )

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen besucht an diesem Samtag die christliche Gemeinschaft im französischen Taize. Sie werde die Mitglieder der dortigen Bruderschaft sowie Jugendliche treffen und über aktuelle europäische Themen sprechen, teilte die Gemeinschaft mit.

Ursula von der Leyen / © John Thys (dpa)
Ursula von der Leyen / © John Thys ( dpa )

Vorangegangen ist in dem Ort in Südburgund eine Themenwoche für junge Menschen zwischen 18 und 35 Jahren, bei der es unter anderem um das Thema Artenvielfalt ging.

Zeichen der Hoffnung

Frere Alois, der Prior der Bruderschaft von Taize, sagte laut Mitteilung: "Der Besuch von Ursula von der Leyen ist ein wichtiges Zeichen dafür, dass die Bestrebungen und das Engagement der jungen Generation von den politischen Entscheidungsträgern und Institutionen wahrgenommen und berücksichtigt werden.

Prior Frère Alois bei der Nacht der Lichter auf dem 102. Deutschen Katholikentag in Stuttgart / ©  Julia Steinbrecht (KNA)
Prior Frère Alois bei der Nacht der Lichter auf dem 102. Deutschen Katholikentag in Stuttgart / © Julia Steinbrecht ( KNA )

In diesem Sinn ist dieser Besuch angesichts der schweren Krisen der Gegenwart ein Zeichen der Hoffnung." Die Gemeinschaft von Taize wolle jungen Menschen das Gespür dafür geben, dass das Vertrauen auf Gott ihnen helfe, "einen Sinn in ihrem Leben zu finden und im Alltag Verantwortung zu übernehmen".

Seit Ostern haben demnach mehr als 20.000 Jugendliche an den wöchentlichen Treffen teilgenommen, die im Wesentlichen aus gemeinsamen Gebeten, Gesprächen in kleinen Gruppen, Thementreffen und praktischer Mitarbeit bestehen. Auch Experten aus Wissenschaft und Politik werden dazu eingeladen.

Treffpunkt für Jugendliche aus aller Welt

Das von der Bruderschaft geleitete Zentrum in Taize ist ein Symbol der ökumenischen Bewegung und wurde zum Treffpunkt für Jugendliche aus aller Welt. Der Bruderschaft gehören rund 100 Männer aus etwa 30 Ländern an, die aus der evangelischen und katholischen Kirche stammen. Davon lebt etwa ein Viertel in kleinen Fraternitäten in Asien, Afrika und Südamerika. Diese Brüder teilen ihr Leben mit Straßenkindern, Gefangenen, Sterbenden und Einsamen.

Seit im August 1974 Zehntausende zu einem "Konzil der Jugend" zusammenkamen, veranstalten die Taize-Brüder regelmäßig Jugendtreffen in allen Teilen der Welt. Jährlich findet zudem über Silvester in einer europäischen Stadt ein Taize-Treffen statt, zuletzt in Valencia, Riga, Basel, Wroclaw (Breslau) und Turin. Zum kommenden Jahreswechsel ist es in Rostock geplant.

Eine Chronologie von Taize - Die Geschichte eines "kleinen Frühlings"

12. Mai 1915: Geburt von Roger Louis Schutz-Marsauche als neuntes Kind der Familie im Dorf Provence im Schweizer Jura.

20. August 1940: Roger Schutz kauft ein Haus im Dorf Taize/Burgund, um dort eine geistliche Gemeinschaft aufzubauen. Das Haus nahe der Demarkationslinie zur deutschen Besatzung wird zur Herberge für Durchgangsflüchtlinge in die Schweiz.

1941: Schutz formuliert eine erste, stark franziskanisch geprägte Ordnung für ein künftiges gemeinschaftliches Leben in Taize.

Brüder der Gemeinschaft von Taizé beim gemeinsamen Gebet / © Jean-Matthieu Gautier (KNA)
Brüder der Gemeinschaft von Taizé beim gemeinsamen Gebet / © Jean-Matthieu Gautier ( KNA )
Quelle:
KNA