EU-Bischofskonferenz fordert von Brüssel arbeitsfreien Sonntag

"Das muss verankert werden"

Kirchenvertreter haben ihre Forderung bekräftigt, den arbeitsfreien Sonntag auch auf europäischer Ebene einzuführen. Gleichzeitig zeigten sie sich enttäuscht vom zuständigen EU-Parlamentsausschuss.

 (DR)

In der derzeit diskutierten Arbeitszeitrichtlinie müsse eine entsprechende Regelung verankert werden, verlangte Piotr Mazurkiewicz, Generalsekretär der katholischen EU-Bischofskonferenz, am Donnerstag in Brüssel. Er zeigte sich "enttäuscht" über die ablehnende Haltung des zuständigen Parlamentsausschusses. Dieser hatte am Mittwoch einen Antrag mehrerer Abgeordneter auf Sonntagsschutz zurückgewiesen, da dieser formelle Fehler aufgewiesen habe.

Die Frage müsse im Parlament debattiert und auch abgestimmt werden, verlangte Mazurkiewicz. Bis zum Jahr 1996 hatte das EU-Arbeitsrecht einen arbeitsfreien Sonntag vorgesehen. Die Regelung wurde jedoch auf eine Klage Großbritanniens hin abgeschafft. Es sei nicht nachvollziehbar, wieso sich Arbeitnehmer an Sonntagen und nicht an anderen Tagen erholen sollten, hieß es damals. Eine EU-Studie hatte jedoch vor kurzem ergeben, dass Wochenenddienste ein erhöhtes Krankheitsrisiko mit sich bringen.

Bei der Plenarabstimmung über die Arbeitszeitrichtlinie im Dezember besteht eine neue Möglichkeit, Änderungsanträge einzureichen. Auch die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) plädiert für die Einführung des Sonntagsschutzes in der EU. Eine entsprechende Erklärung hatte die EKD-Synode am Mittwoch verabschiedet.