Estland verlängert Sanktionen gegen Patriarch Kyrill I.

Verfechter von Putins Ideologien

Estland verbietet dem Oberhaupt der russisch-orthodoxen Kirche wegen dessen Unterstützung für Moskaus Angriffskrieg gegen die Ukraine auch weiter die Einreise. Das Kirchenoberhaupt habe den Krieg gerechtfertigt und dazu angestiftet.

Patriarch  Kyrill I. (l.) / © Natalia Gileva (KNA)
Patriarch Kyrill I. (l.) / © Natalia Gileva ( KNA )

"Patriarch Kyrill ist einer der stärksten Anhänger und Verfechter von Putins Ideologie", begründete Außenminister Margus Tsahkna die Verlängerung der Strafe.

Der russisch-orthodoxe Patriarch Kyrill I. beim orthodoxen Dreikönigsfest / © Alexander Zemlianichenko (dpa)
Der russisch-orthodoxe Patriarch Kyrill I. beim orthodoxen Dreikönigsfest / © Alexander Zemlianichenko ( dpa )

Die Regierung der nördlichsten Baltenrepublik hatte dem Patriarchen bereits vor einiger Zeit untersagt, nach Estland einzureisen. Dieses Verbot lief jüngst ab. Insgesamt stehen auf der neuen Sanktionsliste nach Angaben des Außenministeriums in Tallinn 58 russische Personen, die mitverantwortlich für schwere Menschenrechtsverletzungen seien.

Der liberale Minister rief andere Staaten dazu auf, allen Unterstützern von russischen Verbrechen ebenfalls die Einreise zu verbieten.

Widerstand aus Ungarn

EU-weite Strafmaßnahmen gegen Kyrill I. waren 2022 am Widerstand Ungarns gescheitert. Großbritannien, Tschechien, Litauen, Kanada und die Ukraine setzten den Moskauer Patriarchen auf ihre nationalen Sanktionslisten.

Kyrill I. ist ein wichtiger Verbündeter des russischen Präsidenten Wladimir Putin. In Gottesdiensten forderte er seine Landsleute auf, die russische Armee in der Ukraine zu unterstützen. Zudem versprach das Kirchenoberhaupt russischen Soldaten, sie würden von all ihrenSünden reingewaschen, wenn sie im Krieg fielen.

Russisch-orthodoxe Kirche

Die russisch-orthodoxe Kirche ist mit rund 150 Millionen Gläubigen die mit Abstand größte orthodoxe Nationalkirche. In Russland bekennen sich gut zwei Drittel der Bevölkerung zu ihr - etwa 100 Millionen Menschen. Fast alle übrigen früheren Sowjetrepubliken zählt das Moskauer Patriarchat ebenfalls zu seinem kanonischen Territorium.

Russisch-orthodoxe Kirche mit Baugerüst / © Balakate (shutterstock)
Russisch-orthodoxe Kirche mit Baugerüst / © Balakate ( shutterstock )
Quelle:
KNA