In der Essener Marktkirche können sich Menschen am Samstag kostenlos ein christliches Tattoo stechen lassen. Das Angebot ist Höhepunkt einer Aktionswoche, mit der die evangelische und katholische Kirche ab Dienstag das Zusammenspiel von Tattoo-Kultur und moderner Spiritualität beleuchten wollen. Sie steht unter dem Motto "Gott hautnah".
Für die Tätowier-Aktion werden rund 30 kostenlose Termine vergeben. Bewerben können sich Menschen, die unter gotthautnah.de schildern, warum ihnen ein christliches Tattoo wichtig ist; die Termine werden ausgelost. Weitere Plätze werden am Samstag spontan vor Ort vergeben. Tätowiert wird von zwei professionellen Tattoo-Künstlern, teilnehmen dürfen Erwachsene ab 18 Jahren. Seelsorger beraten bei der Motivwahl, auf Wunsch können sich die Teilnehmer mit ihrem neuen Tattoo segnen lassen.
Körperzeichen haben lange Tradition
Veranstalter sind die Marktkirche, die Citypastoral am Essener Dom und die Zukunftswerkstatt Essen. Sie verweisen auf die lange Tradition von Körperzeichen im Christentum - von frühen Erkennungszeichen über Pilgerstempel bis hin zu modernen Symbolen. "Tattoos erzählen von ganz individuellen Lebens- und Glaubenswegen", erklärt Cityseelsorger Bernd Wolharn.
Zum Programm der Aktionswoche gehören zudem ein Gesprächsabend im "SinnSucherSalon" am Dienstag, eine Abendmesse im Essener Dom am Sonntag sowie eine anschließende Filmvorführung im Astra-Kino. Gezeigt wird der Spielfilm "Der Mann, der seine Haut verkaufte". Laut Organisatoren handelt es sich um die erste ökumenische Tattoo-Aktionswoche in Deutschland.
