Papst zu Legionären Christi: Weg der Erneuerung fortsetzen

"Es stehen noch mehrere Etappen bevor"

Papst Franziskus hat die Gemeinschaft der Legionäre Christi aufgefordert, den eingeschlagenen Weg hinaus aus einer jahrelangen Missbrauchskrise fortzusetzen. Lob fand der Papst für die neuen Gesamtstatuten der Gemeinschaft.

Legionäre Christi / © Wolfgang Radtke (KNA)
Legionäre Christi / © Wolfgang Radtke ( KNA )

Es stünden allerdings noch mehrere Etappen bevor, schrieb Franziskus am Samstag in einer Grußbotschaft. Er richtete sie an die Teilnehmer eines in Rom stattfindenden Generalkapitels der Legionäre.

Die seit Januar tagende Versammlung aus Leitung und Delegierten des Ordens hatte ein entschiedeneres Vorgehen gegen sexuellen Missbrauch angekündigt. Während des nun endenden Generalkapitels wurden entsprechende Dokumente verabschiedet und eine neue Führungsspitze mit dem Oberen John Connor (51) gewählt.

Das Kirchenoberhaupt bescheinigte der Gemeinschaft nach den Skandalen um Ordensgründer Marcial Maciel Degollado (1920-2008) einen "Mentalitätswandel". Man könne dessen Verdienste als Gründer zwar nicht leugnen, aber durch sein "kriminelles Verhalten" und sein "Doppelleben" habe Maciel der Kirche geschadet.

Neue Gesamtstatuten

Franziskus lobte die neuen Gesamtstatuten, die seit 2019 für die Föderation "Regnum Christi" gelten. Sie umfasst neben den Legionären die entsprechenden Gemeinschaften der nichtpriesterlichen geweihten Personen und der Laien. Die Statuten seien "wirklich neu" und das Ergebnis jahrelanger harter Arbeit, betonte der Papst. Dies sei nur möglich gewesen, weil alle Beteiligten die "tatsächliche Notwendigkeit einer Erneuerung" erkannt hätten. Dieser "Weg der wahren Unterscheidung" müsse nun fortgesetzt werden. Denn es gebe noch viel zu tun.

Die Legionäre zählen nach eigenen Angaben derzeit rund 1.540 Mitglieder in 21 Ländern. Das jüngste Generalkapitel fand 2014 statt. Nach dem Bekanntwerden moralischer Verfehlungen Maciels und angesichts von Mängeln in den inneren Leitungsstrukturen hatte Papst Benedikt XVI. 2010 durchgreifende Reformen angeordnet. Die Gemeinschaft hat sich inzwischen von ihrem Gründer distanziert.


Quelle:
KNA