Erzbistum München nennt zur Betroffenensuche Namen von Täter

Hinweis aus vergangenem Herbst

Das Erzbistum München und Freising sucht nach weiteren Betroffenen eines mutmaßlichen Missbrauchstäters unter seinen verstorbenen Priestern. Am Sonntag wurde in Edling im Landkreis Rosenheim ein entsprechender Aufruf verlesen.

Liebfrauendom in München / © Giongi63 (shutterstock)

Den Aufruf samt Namen des mutmaßlichen Missbrauchstäters, einem 2019 verstorbenen Geistlichen, verlaß Generalvikar Christoph Klingan am Ende des Gottesdienstes am Sonntag in Edling im Landkreis Rosenheim.

Im vergangenen Herbst habe die Erzdiözese den Hinweis erhalten, dass der Priester in Edling ein Kind bis in das Jugendalter hinein sexuell missbraucht habe, heißt es in dem Aufruf. Die Hinweise auf die Taten, die sich in den 1960er Jahren ereignet hätten, seien glaubhaft und plausibel.

Bis 2007 als Seelsorger tätig

"Es ist nicht auszuschließen, dass sich weitere Übergriffe gegenüber weiteren Kindern und Jugendlichen ereignet haben könnten." Zudem seien auch an einem anderen Ort entsprechende Vorwürfe gegen ihn erhoben worden.

Der Priester war zu Beginn der 1960er Jahre Kaplan in Edling. Auch aus seiner zweiten Kaplansstation in Eichenau gibt es aus Sicht der Erzdiözese plausible Missbrauchsvorwürfe von mehreren Personen. Dort und in zwei weiteren Pfarreien, wo der Priester bis 2007 als Seelsorger tätig war, wird inzwischen ebenfalls über öffentliche Aufrufe nach weiteren möglichen Betroffenen gesucht.

MHG-Studie der Bischofskonferenz und ForuM-Studie der EKD

Die vor fünf Jahren veröffentlichte MHG-Studie der katholischen Deutschen Bischofskonferenz und die ForuM-Studie zum Missbrauch in der evangelischen Kirche lassen sich nur bedingt miteinander vergleichen. Ziel ist es jeweils, Umfang und Strukturen des Missbrauchs in katholischer und evangelischer Kirche zu ermitteln. Die Kirchen sind auch Auftraggeber der Studien.

MHG-Studie / © Harald Oppitz (KNA)
MHG-Studie / © Harald Oppitz ( KNA )
Quelle:
KNA