Erzbistum Köln sucht nach Betroffenen im Fall Dillinger

Missbrauchstäter jahrelang in Leverkusen tätig

Das Erzbistum Köln sucht nach möglichen unbekannten Missbrauchsbetroffenen des Priesters Edmund Dillinger. Die Erzdiözese bittet in einem Aufruf, dass sich mögliche Betroffene und Zeugen bei ihren unabhängigen Ansprechpersonen melden.

Erzbistum Köln bittet Missbrauchsbetroffene, sich zu melden / © Pixel-Shot (shutterstock)
Erzbistum Köln bittet Missbrauchsbetroffene, sich zu melden / © Pixel-Shot ( shutterstock )

Dillinger war von 1971 bis 1979 im Kölner Erzbistum tätig. Bislang gebe es keine Hinweise auf dort von ihm verübten sexuellen Missbrauch Minderjähriger.

Wohnhaus des verstorbenen Priesters Edmund Dillinger / © Oliver Dietze (dpa)
Wohnhaus des verstorbenen Priesters Edmund Dillinger / © Oliver Dietze ( dpa )

Der Fall des 2022 gestorbenen Dillinger wurde in den vergangenen Wochen öffentlich. Der Priester aus dem Bistum Trier soll jahrzehntelang Jugendliche und junge Erwachsene missbraucht haben, auch in Afrika.

Nach seinem Tod wurden in seinem Haus Hunderte von ihm erstellte pornografische Fotos gefunden. Mit dem Fall beschäftigen sich die Staatsanwaltschaften Mainz und Saarbrücken.

Zudem will eine unabhängige Kommission im Bistum Trier den Fall aufarbeiten.

Dillingers Tätigkeiten im Erzbistum Köln

Der Geistliche war den Angaben zufolge in den 1970er Jahren im Rahmen eines Gestellungsvertrags in der Kölner Erzdiözese tätig, ohne dass ihr der Verdacht pädophiler Neigungen bekannt gewesen sei.

Von 1971 bis 1979 war Dillinger Hausgeistlicher bei den Schwestern der Armen Dienstmägde Jesu Christi im Sankt Remigius Krankenhaus in Leverkusen, wie es hieß. Zwischen 1972 und 1979 arbeitete er ebenfalls in Leverkusen als Religionslehrer am Privaten Katholischen Gymnasium Marianum.

Ab 1972 war er Vorsitzender des von ihm gegründeten Vereins CV Afrika Hilfe und von 1974 an Dozent am Religionspädagogischen Institut des Erzbistums Köln. Seit 1975 gehörte er dem Vorstand der Deutsch-Kamerunischen-Gesellschaft an.

Kommission zur Missbrauchsaufarbeitung im Bistum Trier

Die "Unabhängige Kommission zur Aufarbeitung des sexuellen Missbrauchs im Verantwortungsbereich des Bistums Trier" (UAK) hat sieben Mitglieder. Dem Gremium gehören Missbrauchsbetroffene wie auch Fachleute aus verschiedenen Berufen an. Die Kommission wurde durch den Trierer Bischof Stephan Ackermann im Juni 2021 berufen. Vorsitzender und Sprecher des Gremiums ist der frühere rheinland-pfälzische Justizminister Gerhard Robbers (SPD).

Blick über den Innenhof auf den Trierer Dom Sankt Petrus (l.) und den Domkreuzgang / © Julia Steinbrecht (KNA)
Blick über den Innenhof auf den Trierer Dom Sankt Petrus (l.) und den Domkreuzgang / © Julia Steinbrecht ( KNA )
Quelle:
KNA