In dem am Sonntag verliesenen Brief heißt es, in den siebziger Jahren sei es zu sexuellen Übergriffen auf Jugendliche und Kinder in der Pfarrei gekommen. Auch der Name des Priesters, der von 1955 bis 1993 Pfarrer in dem Ort war, wird in dem Schreiben genannt.
Die Hinweise für eine Täterschaft des inzwischen gestorbenen Mannes seien erdrückend, die Vorfälle könnten aber nicht mehr abschließend geklärt werden. «Wir wissen, dass Geschehenes nicht ungeschehen gemacht werden kann und zugefügtes Leid und entstandene Wunden sich nicht tilgen lassen», schrieb Schwaderlapp. «Wir sind erschüttert über die Vorfälle und von tiefer Scham erfüllt.» Das Bistum hatte seit April öffentlich Missbrauchsopfer gesucht. Inzwischen hätten einige von ihnen das Angebot angenommen, «seelsorgliche Hilfe bei der Aufarbeitung des Geschehenen zu suchen», erklärte Schwaderlapp.
Lesen Sie hier den Text im Wortlaut.
Erzbistum Köln räumt von der Kanzel sexuellen Missbrauch ein
"Erschüttert und mit Scham erfüllt"
Per Kanzelabkündigung hat das Erzbistum Köln am Sonntag den sexuellen Missbrauch von Kindern und Jugendlichen durch einen Priester in Bergisch Gladbach eingeräumt. Im Gottesdienst der betreffenden Gemeinde wurde nach Angaben des Bistums ein entsprechender Brief von Generalvikar Dominik Schwaderlapp verlesen, der nun auch im Schaukasten aushängt. Seit einigen Monaten hatte das Bistum nach möglichen Opfern gesucht.
Share on