Erzbistum Hamburg schließt Zusammenlegung von Pfarreien ab

Heße würdigt Engagement aller Beteiligten

Im Nordwesten Hamburgs werden am Sonntag offiziell mehrere einst eigenständige katholische Gemeinden zur neuen Pfarrei "Heilige Josefina Bakhita" zusammengelegt.

Mariendom in Hamburg / © Maria Feck (KNA)
Mariendom in Hamburg / © Maria Feck ( KNA )

Damit schließt das Erzbistum Hamburg eine mehrjährige Umstrukturierung ab, wie ein Sprecher der Diözese am Donnerstag mitteilte. Die ehemals 94 Pfarreien seien auf künftig 28 reduziert worden. Davon lägen jeweils zehn in Hamburg und Schleswig-Holstein sowie acht in Mecklenburg.

Alle Pfarreien haben während des Entwicklungsprozesses laut dem Sprecher eigene "Pastoralkonzepte" erarbeitet. An den Standorten seien 95 Priester sowie zahlreiche Diakone, Pastoral- und Gemeindereferenten beschäftigt.

Prozess seit 2009

Der damalige Hamburger Erzbischof Werner Thissen hatte den Prozess 2009 angestoßen. Die Gebiete mehrerer zuvor eigenständiger Pfarreien wurden zunächst zu sogenannten Pastoralen Räumen und später zu neuen Pfarreien zusammengelegt. Thissen hatte dies mit der zurückgehenden Zahl von Priestern und Gottesdienstbesuchern begründet.

Stefan Heße / © Julia Steinbrecht (KNA)
Stefan Heße / © Julia Steinbrecht ( KNA )

Der heutige Hamburger Erzbischof Stefan Heße würdigte zum Abschluss das Engagement aller Beteiligten: "Ich bin allen Frauen und Männern sehr dankbar, die sich über mehrere Jahre mit langem Atem in den Pfarreien, aber auch in der Koordination und Moderation dieser Veränderungsprozesse eingebracht haben." Formal sei der Weg abgeschlossen. "Es ist und bleibt aber permanente Aufgabe, die neuen Strukturen, die Gemeinden und Orte kirchlichen Lebens mit wirklichem Leben zu füllen", so Heße.

Keine Gründungsfeiern wegen Corona

Einige der neuen Pfarreien sind nach Angaben des Erzbistums bislang nur rechtlich errichtet. Festliche Gründungsfeiern seien zuletzt wegen der Corona-Situation nicht möglich gewesen. Sie würden nachgeholt, wenn wieder gemeinsam gefeiert werden könne.

Das 1995 gegründete Erzbistum Hamburg ist die jüngste und flächenmäßig größte katholische Diözese in Deutschland. Auf ihrem Gebiet leben rund 386.000 Katholiken, die mit einem Anteil von knapp 7 Prozent eine Minderheit in der Bevölkerung sind. Das Nordbistum ist eigenen Angaben zufolge um rund 105 Millionen Euro überschuldet.

Derzeit läuft eine Vermögens- und Immobilienreform, mit der es den Bestand seiner insgesamt rund 800 Gebäude verringern möchte. Dabei sollen auch Kirchen aufgegeben werden.

Quelle:
KNA