Erzbischof Schick kämpft weiter für EU-Religionsbeauftragten

 (DR)

Der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick hat sich erneut für das Amt des EU-Sonderbeauftragten für Religionsfreiheit stark gemacht. Am Sonntag rief der Vorsitzende der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz in einem Tweet die Menschen dazu auf, sich mit all ihren Möglichkeiten dafür einzusetzen, dass dieses Amt nicht auslaufe. Er habe an alle bayerischen Europaabgeordneten und Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen geschrieben. "Religionsfreiheit betrifft das Wesen des Menschen und ist Kern der Menschenrechte", so Schick. 

Bislang war der Slowake Jan Figel (60) EU-Sonderbeauftragter für Religionsfreiheit außerhalb der EU. EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker hatte im Mai 2016 das Amt geschaffen. Mit dem Ende seiner Amtszeit lief Ende Oktober auch Figels Mandat aus. Von der Leyen entschied nun, nicht erneut einen Sonderbeauftragten für Religionsfreiheit einzusetzen, da dieses Themenfeld bereits vom Vizepräsident der EU-Kommission, Margaritis Schinas, abgedeckt werde. 

Schick hatte die Entscheidung der EU-Kommisionspräsidentin ebenso wie Religionsvertreter, einige EU-Abgeordnete und der Religionsbeauftragte der Bundesregierung, Markus Grübel (CDU), kritisiert. Auch 135 Bundestagsabgeordnete von CDU/CSU, SPD und FDP machen sich in einer fraktionsübergreifenden Initiative für eine Fortsetzung der Arbeit des EU-Sonderbeauftragten stark. Sie forderten die Bundesregierung auf, sich während der deutschen EU-Ratspräsidentschaft entsprechend einzusetzen. 

(Quelle: kna, 05.07.2020)