Erzbischof Schewtschuk hofft auf Papstbesuch in der Ukraine

"Kann Frieden bringen"

Eine Reise von Papst Leo XIV. in die Ukraine könnte dem von Russland angegriffenen Land nach Auffassung des Kiewer Großerzbischofs Swjatoslaw Schewtschuk Frieden bringen. Das sagte er in einer Privataudienz Leo XIV. auch persönlich.

Swjatoslaw Schewtschuk, Erzbischof von Kiew und Großerzbischof von Kiew-Halytsch der Ukrainischen Griechisch-Katholischen Kirche / © Cristian Gennari (KNA)
Swjatoslaw Schewtschuk, Erzbischof von Kiew und Großerzbischof von Kiew-Halytsch der Ukrainischen Griechisch-Katholischen Kirche / © Cristian Gennari ( KNA )

Der Großerzbischof sagte laut seiner ukrainischen griechisch-katholischen Kirche am Donnerstag dem Papst in einer Privataudienz im Vatikan, seine Landsleute seien davon überzeugt, "dass der Besuch des Papstes dazu beitragen wird, den Krieg in der Ukraine zu beenden". Er halte es für seine Pflicht, Leo XIV. im Namen von Millionen Ukrainern einzuladen, die auf ihn warteten.

Swjatoslaw Schewtschuk (l.), Großerzbischof von Kiew (Ukraine) und Oberhaupt der Ukrainischen griechisch-katholischen Kirche, begrüßt Papst Leo XIV. beim Treffen von Vertretern der katholischen Ostkirchen / © Vatican Media/Romano Siciliani (KNA)
Swjatoslaw Schewtschuk (l.), Großerzbischof von Kiew (Ukraine) und Oberhaupt der Ukrainischen griechisch-katholischen Kirche, begrüßt Papst Leo XIV. beim Treffen von Vertretern der katholischen Ostkirchen / © Vatican Media/Romano Siciliani ( KNA )

Der Großerzbischof dankte dem Papst für dessen Friedensappelle. Seine Forderungen nach einem Ende des Krieges seien äußerst wichtig.

Schewtschuk habe auch an den fünftägigen Ukraine-Besuch von Papst Johannes Paul II. (1978-2005) im Jahr 2001 erinnert. Diese Visite sei von den Ukrainern als Zeichen verstanden worden, "dass der Kommunismus niemals in unser Land zurückkehren wird".

Liste mit Gefangenen und Vermissten

Das Oberhaupt der mit Rom verbundenen griechisch-katholischen Kirche der Ukraine übergab Leo XIV. den Angaben zufolge Listen von Ukrainern, die in russischer Gefangenschaft sind oder vermisst werden. Der Vatikan hat bereits mehrfach beim Austausch von Kriegsgefangenen zwischen Russland und der Ukraine geholfen. Der Vatikan veröffentlichte ein Video von der Begegnung von Leo XIV. mit Schewtschuk, äußerte sich aber zunächst nicht zum Inhalt der Gespräche.

Bereits Leos Vorgänger Papst Franziskus (2013-2025) bekam mehrere Einladungen zu einer Reise in die Ukraine. Die Reise kam unter anderem deshalb nicht zustande, weil Franziskus sagte, er könne nur dann nach Kiew reisen, wenn er auch nach Moskau eingeladen werde.

Letzteres kam jedoch wohl nie zustande. Die Reise von Johannes Paul II. 2001 war die bislang einzige Papstreise in das Land.

Griechisch-katholische Kirche der Ukraine

Die griechisch-katholische Kirche der Ukraine ist die größte katholische Ostkirche. Zu ihr bekennen sich nach Angaben des Vatikan weltweit rund 4,5 Millionen Christen. In der mehrheitlich orthodoxen Ukraine ist etwa jeder zehnte Einwohner griechisch-katholisch. Ihr Oberhaupt ist Großerzbischof von Kiew-Halytsch, Swjatoslaw Schewtschuk (51).

Swjatoslaw Schewtschuk (l.), Großerzbischof von Kiew-Halytsch der Ukrainischen Griechisch-Katholischen Kirche, zu Besuch bei Papst Franziskus. / © Vatican Media/Romano Siciliani (KNA)
Swjatoslaw Schewtschuk (l.), Großerzbischof von Kiew-Halytsch der Ukrainischen Griechisch-Katholischen Kirche, zu Besuch bei Papst Franziskus. / © Vatican Media/Romano Siciliani ( KNA )
Quelle:
KNA