Erzbischof Koch drückt Deutschen, Kroaten und Polen die Daumen

Public-Viewing und ein klarer WM-Favorit

Erzbischof Koch ist bekennender Fußball-Fan. Seinem Lieblingsverein Fortuna Düsseldorf hält er seit Jahrzehnten die Treue. Im Interview verrät er, wie er die WM-Spiele in seinen Terminkalender einbaut und wer sein Favorit auf den Titel ist.

 Die Jekaterinburg Arena / © Anton Basanaev (dpa)
Die Jekaterinburg Arena / © Anton Basanaev ( dpa )

KNA: Herr Erzbischof, Ihr Tipp: Wer wird Fußball-Weltmeister 2018?

Koch: Ich tippe auf Deutschland, trotz des schlechten Spiels gegen Österreich. Denn die Substanz der deutschen Mannschaft ist groß, und sie wird diese Substanz mit ihrem Talent als Turniermannschaft im Laufe der Weltmeisterschaft entfalten. Zweiter Favorit ist für mich Frankreich.

KNA: Ihr Terminplan ist voll. Wie verfolgen Sie als bischöflicher Fußball-Fan trotzdem die WM?

Koch: Ich schaue die Spiele zum Teil in Pfarreien, die ich an diesem Tag besuche, an oder mit der Jugend beim Public Viewing in der Pfarrgemeinde in Lichterfelde, wo ich wohne. Ich werde mir auch einige Spiele zusammen mit den muttersprachlichen Gemeinden anschauen, wenn ihre Nationalmannschaften antreten. Und den Abschluss der WM sehe ich dann im Urlaub zusammen mit Freunden.

KNA: Was erhoffen Sie sich von der WM?

Koch: Ich hoffe einfach, dass es viel Spannung und Freude gibt und dass sich viele Menschen auch leidenschaftlich erhitzen, ohne zu vergessen, dass der Fußball nur ein Spiel ist. Vor allem hoffe ich, dass es keine Katastrophen, kein Unglück und keine politischen Zwischenfälle gibt.

KNA: Wem drücken Sie besonders die Daumen?

Koch: Den Deutschen, den Kroaten und den Polen, die in unseren muttersprachlichen Gemeinden in Berlin so viele Fans haben.

KNA: Kann man überhaupt noch mit guten Gewissen Fußball schauen – angesichts von Kommerz, Doping, der Menschenrechtslage in Russland...?

Koch: Ich bin der Meinung, dass bei der Auswahl der gastgebenden Nationen deutlich strengere Maßstäbe gerade im Hinblick auf die Menschenrechtslage angelegt werden müssen. Hier sind unentschuldbare Fehlentscheidungen gefallen. Wenn aber eine Weltmeisterschaft nun einmal vergeben ist, dann sollte man sie mit Freude und mit Leidenschaft und in Frieden durchziehen. Auch das kann eine Demonstration sein.

Gottfried Bohl


Abwechslung im Seniorenheim: Erzbischof Koch im Gespräch mit den alten Menschen / © Markus Nowak (KNA)
Abwechslung im Seniorenheim: Erzbischof Koch im Gespräch mit den alten Menschen / © Markus Nowak ( KNA )
Quelle:
KNA
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