Erzbischof Becker warnt vor Glaubensverfall

Gott als Felsen

Der Paderborner Erzbischof Hans-Josef Becker hat vor einem Glaubensverfall in der Gesellschaft gewarnt. Wenn der Glaube nicht das Fundament für das Leben bilde, stünden die Menschen auf unsicherem schwankenden Boden, sagte er in einem Gottesdienst am Dienstagabend zum 400-Jahr-Jubiläum der Wewelsburg in Büren. "Deshalb ist es wichtig, dass wir uns auf den Felsen, auf unseren Herrn und Gott gründen."

 (DR)

Jeder müsse sich bewusst entscheiden, sein Leben auf den Felsen, auf Gott, zu gründen, blieb Becker im Bildvergleich. Das geschehe nicht von selbst und sei nicht selbstverständlich. «Viel eher neigen wir Menschen dazu, unser Dasein auf uns selber zu gründen, auf unsere eigenen Möglichkeiten und Fähigkeiten, mit unserer eigenen Kraft und nach unseren eigenen Vorstellungen.» Ein solches Unterfangen aber sei letztendlich «auf Sand gebaut», da alle Menschen auf Hilfe angewiesen seien.

Der Erzbischof erinnerte auch an die jüngere Geschichte von Deutschlands einziger Dreiecksburg. Im Nationalsozialismus hätten sich die Menschen bewusst von Gott abgewandt und sich eine «gottlose Ersatzreligion» geschaffen. «Die Erinnerung an diese Zeiten - die Peiniger und ihre Opfer - sind eine bleibende Mahnung», so Becker.

Die Wewelsburg bei Paderborn wurde zwischen 1603 und 1609 als Nebenresidenz der Paderborner Fürstbischöfe erbaut. Die Nationalsozialisten nutzten das Gebäude als Kult- und Schulungsstätte. Himmler wollte die Burg zur repräsentativen und ideologischen Zentrale des SS-Ordens ausbauen. Die Wewelsburg und ihre nähere Umgebung wurden auch zu einem Konzentrationslager.
Mindestens 1.285 Menschen starben an den grausamen Lebens- und Arbeitsbedingungen sowie durch Misshandlungen. Heute ist sie Jugendherberge und Museum.