Erstmals wirkt Frau bei Weltsynoden-Zwischenbericht mit

Ordensfrau sorgt für Novum

Patricia Murray wirkt bei dem Zwischenbericht der Weltsynode mit. Die Ernennung habe einen starken Symbolcharakter. Ihre Berufung zeuge vom Willen der katholischen Kirche, Frauen an Entscheidungen teilhaben zu lassen, betonte sie.

Patricia Murray / © Paolo Galosi/Romano Siciliani (KNA)
Patricia Murray / © Paolo Galosi/Romano Siciliani ( KNA )

Die Kommission war vergangenen Dienstag zusammengestellt worden und hatte sich am Samstag zum ersten Mal getroffen. Dabei hätten die 13 Mitglieder bereits über den Zwischenbericht gesprochen, sagte Murray.

Dieser solle nicht zu lang werden und in thematische Abschnitte unterteilt sein. Es werde jedoch viele Bereiche in dem Dokument geben, die einer tieferen Reflexion nach der derzeit stattfindenden Phase der Weltsynode bedürfen.

Papst Franziskus hatte Murray persönlich in die Kommission berufen. Sie ist Geschäftsführerin der internationalen Vereinigung der Ordensoberinnen. Die meisten Mitglieder wurden von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der laufenden Synode gewählt.

Versammlung widmet sich strittigen Themen

Die Versammlung widmet sich mittlerweile auch strittigen Themen. Bei der Zusammenkunft am Montagvormittag ging es unter anderem um Diversität in der Kirche, Ökumene, den Dialog mit anderen Religionen, Klerikalismus, die Rolle von Frauen in der Kirche und das Diakonat für Frauen. Das sagte die Pressesprecherin der Synode, Sheila Pires.

Seit dem 4. Oktober beraten rund 350 Synodale über neue Umgangsformen in der Kirche und mehr Mitbestimmung für ungeweihte Gläubige.

Erstmals hat auch eine größere Gruppe an Laien, darunter auch Frauen, ein Stimmrecht. Das Treffen endet am 29. Oktober mit einem feierlichen Gottesdienst. Bis dahin soll es einen zusammenfassenden Zwischenbericht geben. Erst nach einem zweiten Teil der Beratungen im Oktober 2024 stimmen die Mitglieder über ihre Ergebnisse ab, die sie dem Papst als Vorschläge zur endgültigen Entscheidung vorlegen.

Weltsynode 2021-2024

Mit der Weltsynode hat Papst Franziskus in der katholischen Kirche etwas Neues geschaffen. Erstmals werden bei einer Synode Nicht-Bischöfe und Nicht-Priester im großen Umfang ein Stimmrecht haben, darunter auch Frauen.

Inhaltlich soll es vor allem um neue Wege der Mitwirkung der kirchlichen Basis bei wichtigen Entscheidungen in der katholischen Kirche gehen. Obwohl erstmals auch nicht geweihte Männer und Frauen ein Stimmrecht haben, handelt es sich kirchenrechtlich um eine Bischofssynode.

Eröffnung der Weltsynode im Oktober 2021 / © Vatican Media/Romano Siciliani (KNA)
Eröffnung der Weltsynode im Oktober 2021 / © Vatican Media/Romano Siciliani ( KNA )
Quelle:
KNA