Erster Entwurf vorgelegt - Deutschland sieht UN-Gipfel auf gutem Weg

Bewegung auf der Weltklimakonferenz

In die Weltklimakonferenz auf der indonesischen Insel Bali ist am Wochenende Bewegung gekommen. Die Konferenzleitung legte den 190 Teilnehmerstaaten einen ersten Textentwurf für ein Abschlusspapier vor. Darin wird die Empfehlung von Wissenschaftlern anerkannt, dass die Kohlendioxid-Emissionen in Industrieländern bis 2020 um 25 bis 40 Prozent sinken müssen, wenn der globale Temperaturanstieg unter zwei Grad Celsius bleiben soll.

 (DR)

Zu dem Verhandlungsprozess über neue Klimaschutz-Vereinbarungen, der auf Bali beschossen werden soll, sind in dem Papier mehrere Optionen erwähnt. Über das Papier beginnen nun Beratungen. "Jetzt wird es ernst", sagte eine Delegierte. Mit der zweiten Woche tritt die Konferenz in ihre entscheidende Phase. Am Mittwoch werden die Umweltminister erwartet.

Der deutsche Verhandlungsführer Karsten Sach äußerte sich verhalten optimistisch. Nach seinen Worten wird die Bali-Konferenz möglicherweise aber noch keine Vorgaben für eine weitere Senkung der Kohlendioxid-Emissionen in Industrieländern machen. "Vor uns steht ein zweijähriger Verhandlungsprozess", sagte er mit Blick auf ein geplantes Kyoto-Folge-Abkommen ab 2013. Es wäre eine Überforderung, jetzt schon Zahlen zu verlangen.

Fortschritte gab es laut Sach bei den Verhandlungsmodalitäten sowie bei den Themen Technologietransfer, Klimaanpassungshilfen und Entwaldung. Beim Kyoto-Folgeprozess zeichneten sich zwei parallele Verhandlungsstränge ab. Damit würden auch die USA einbezogen, die dem Kyoto-Protokoll nicht beitraten, aber der Klimarahmenkonvention.

Im Kyoto-Protokoll haben sich die Industrieländer verpflichtet, ihre Treibhausgas-Emissionen um 5,2 Prozent bis 2012 zu reduzieren. Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD) wird am Dienstag auf Bali eintreffen.


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