CO2 Zertifikate für den Schutz des Regenwaldes

Emissionshandel als Entwicklungshilfe

Um die Zerstörung der Regenwälder einzudämmen, hat Greenpeace ein neues System des Emissionshandels vorgeschlagen. Der Kahlschlag in den Tropen verursache ein Fünftel der weltweiten klimaschädlichen Emissionen von Kohlendioxid (CO2), teilte die Umweltorganisation am Dienstag am Rand der Weltklimakonferenz auf Bali mit. Auf den Klimakonferenzen wird seit zwei Jahren über die Wälder diskutiert.

 (DR)

Indonesien und Brasilien sind laut Greenpeace vor allem wegen der Abholzung die dritt- und viergrößten CO2-Produzenten, nach den USA und China. Seit 1997 gingen weltweit mehr als 13 Millionen Hektar zumeist tropischer Wald verloren, der zu den Ökosystemen mit der größten Artenvielfalt gehört.

Nach dem Vorschlag des Greenpeace-Klima-Experten Bill Hare sollen Entwicklungsländer, die Wälder schützen, handelbare Zertifikate erhalten. Der Wert bemisst sich nach den Emissionen, die bei der momentanen Abholzungsrate entstanden wären. Die Bewertung sei aber schwierig, räumte er ein. Wälder sind Kohlenstoffspeicher. Bei der Rodung werden große Mengen davon freigesetzt.

Damit kontinuierlich Geld an die Entwicklungsländer fließt, will Hare den Industrienationen auferlegen, einen bestimmten Teil ihrer Verpflichtungen zur Senkung der Treibhausgas-Emissionen nach dem Kyoto-Protokoll über den Kauf solcher Waldzertifikate zu leisten.
Damit würden Elemente des Marktes mit öffentlicher Finanzierung verbunden, sagte er.