Erste Papstmesse auf der Arabischen Halbinsel

 (DR)

Erstmals hat ein Papst auf der Arabischen Halbinsel einen großen Gottesdienst gefeiert. Etwa 100 verschiedene Nationalitäten waren am Dienstag laut Veranstalterangaben im Zayed-Sports-City-Stadion von Abu Dhabi vertreten, darunter auch etwa 4.000 Muslime. An der Feier im größten Stadion der Vereinigten Arabischen Emirate nahm auch Kulturministerin Noura Al Kaabi teil.

Schon bei seiner ersten Runde im Papamobil wurde Papst Franziskus von den vollen Rängen mit Jubel empfangen. Im Stadion waren etwa 50.000 Menschen; Zehntausende nahmen per Videoübertragung an der Messe für Frieden und Gerechtigkeit teil - nach örtlichen Kirchenangaben waren es insgesamt mehr als 120.000 Menschen.

Zum Abschluss seines dreitägigen Arabien-Besuchs bestärkte Franziskus die Christen der Arabischen Halbinsel im Glauben und im Einsatz für Frieden. Sie sollten in Jesus verwurzelt sein und Gutes tun. Wörtlich sagte er: "Eure Gemeinschaften sollen Oasen des Friedens sein."

Die allermeisten Christen auf der Arabischen Halbinsel sind Gastarbeiter, vor allem aus Indien, Pakistan und den Philippinen. Die Fürbitten der Papstmesse wurden in verschiedenen Sprachen vorgetragen. "Ihr seid ein Chor, der eine Vielfalt von Nationen, Sprachen und Riten umfasst" sagte Franziskus; "eine Verschiedenartigkeit, die der Heilige Geist liebt und immer mehr in Harmonie bringen will, um daraus eine Sinfonie zu machen". Der Papst dankte ihnen für ihren Einsatz; sie alle gäben Zeugnis des Glaubens und bauten die Kirche auf.

In seiner Predigt erinnerte das 82-jährige Kirchenoberhaupt auch an die Begegnung des heiligen Franz von Assisi mit dem ägyptischen Sultan Malik al-Kamil vor genau 800 Jahren. Es gelte, dem Beispiel des Heiligen zu folgen und Streit zu vermeiden.

Der Papst versicherte den Gläubigen, dass Gott ihnen auch in schwierigen Zeiten beistehe und mahnte, auch "in der Betrübnis vereint mit Gott zu leben". Er rief die Christen zu "Heiligkeit des alltäglichen Lebens" auf. Dazu verwies er auf die biblischen Seligpreisungen. Sie forderten nicht, "Übermenschliches zu leisten, sondern Jesus im alltäglichen Leben nachzufolgen". Franziskus dankte auch dem katholischen Bischof für Südarabien, dem Schweizer Bischof Paul Hinder, für seine Arbeit.

Mit der Messe beschloss der Papst seine dreitägige Arabien-Reise, die im Zeichen des interreligiösen Dialogs stand. Am späten Dienstagnachmittag wurde Franziskus in Rom zurückerwartet. (KNA, 5.2.19)