Gottesdienst in der Pfarrkirche St. Johannes der Täufer, Hofheim

Eröffnung der Adveniat-Aktion 2020

In fünf dezentralen Gottesdiensten im Bistum Würzburg ist am Sonntag die Weihnachtsaktion des katholischen Lateinamerika-Hilfswerks Adveniat bundesweit eröffnet worden. Der Würzburger Bischof Franz Jung mahnte in seiner Predigt zur Wachsamkeit.

Adveniat-Spendentüte 2020 (Adveniat)
Adveniat-Spendentüte 2020 / ( Adveniat )

In der Pfarrkirche Sankt Johannes der Täufer in Hofheim forderte Jung forderte nach Adveniat-Angaben "weltweite Gerechtigkeit, vor allem für die Menschen in Lateinamerika, denen das Land als Lebensgrundlage durch Enteignung oder Raubbau genommen wird". Es sei höchste Zeit, den Weckruf Jesu zu hören, damit die Menschen weiter "das gemeinsame Haus" bewohnen könnten. "Denn wer Amazonien zerstört, der zerstört die Welt", so Jung.

Der Bischof ergänzte, die im Einklang mit der Schöpfung lebende Landbevölkerung "sichert im Letzten auch unser Überleben im Blick auf das Amazonasgebiet und seine unersetzliche Funktion für das weltweite Klima".

Übertragung

DOMRADIO.DE übertrug am ersten Adventssonntag den in Zusammenarbeit mit der Katholischen Landvolkbewegung gestalteten Eröffnungsgottesdienst der Adveniat-Weihnachtsaktion 2020 aus der Pfarrkirche St. Johannes der Täufer in Hofheim, Bistum Würzburg, mit Bischof Franz Jung. An der Orgel: Johannes Eirich.

Gottesdienste dezentral

Getreu dem diesjährigen Aktionsmotto "ÜberLeben auf dem Land" fand die Eröffnung der Adveniat-Weihnachtsaktion in diesem Jahr erstmals dezentral statt, nämlich in ländlichen Regionen des Bistums Würzburg: in Biebelried, Hammelburg, Hofheim und Stockstadt.

In Stockstadt rief Adveniat-Bischof Franz-Josef Overbeck aus Essen zur "Achtsamkeit auf die Opfer der Globalisierung" auf. Zu ihnen gehörten die Menschen auf dem Land in Lateinamerika. "Sie mahnen uns, auf die Schöpfung achtsam zu sein, die Gesetze der Natur und des Menschen in ihrer Ursprünglichkeit zu achten." Die ländliche Bevölkerung und die Rhythmen des Lebens auf dem Land seien wegen ihrer Achtsamkeit "der beste Lehrplan für unsere Zivilisation".

Adveniat-Hauptgeschäftsführer Michael Heinz verwies in Hammelburg darauf, dass die Folgen der Corona-Pandemie in Lateinamerika verheerend seien. Keine der Regierungen habe ein brauchbares Gesundheitssystem aufgebaut. Die Kirche sei oft die einzige Einrichtung, die auch in den kleinsten Dörfern auf dem Land präsent sei. Sie sei da für die Kranken und Alten, für die allein Gelassenen und behinderten Menschen. Heinz rief zu Spenden auf. "Gerade in diesem Jahr dürfen wir all jene Menschen nicht vergessen, die unsere Hilfe am dringendsten benötigen: die Armen weltweit, die den Folgen der Pandemie kaum etwas entgegenzusetzen haben."

ÜberLeben ist das Motto der Adveniat-Weihnachtsaktion 2020.

Trotz Landflucht lebt jeder Fünfte in Lateinamerika und der Karibik auf dem Land. Das bedeutet häufig auch, abgehängt und ausgeschlossen zu sein. Wer auf dem Land geboren ist, ist dreimal häufiger von Armut betroffen als eine Person, die in der Stadt geboren wird. Die Gesundheitsstationen in ländlichen Regionen sind oft miserabel ausgestattet, denn es gibt dort kaum Diagnosemöglichkeiten, Medikamente und Fachpersonal. Und dann kam im Mai 2020 auch noch die Corona-Pandemie. Das Virus trifft mit der Landbevölkerung auf eine besonders verletzliche Gruppe von Menschen, deren Immunabwehr aufgrund ihrer Armut, den chronischen Leiden an Infektionskrankheiten sowie ihrer schlechten Ernährungssituation bei einer Infektion schnell überfordert ist. Deshalb rückt das Lateinamerika-Hilfswerk Adveniat mit seiner diesjährigen Weihnachtsaktion unter dem Motto „ÜberLeben auf dem Land“ die Sorgen und Nöte der armen Landbevölkerung in den Blickpunkt. Schwerpunktländer sind Argentinien, Brasilien und Honduras.

Die Weihnachtskollekte am 24. und 25. Dezember in allen katholischen Kirchen Deutschlands ist für Adveniat und die Hilfe für die Menschen in Lateinamerika und der Karibik bestimmt. 

Quelle: https://www.adveniat.de/engagieren/weihnachtsaktion/


Bischof Dr. Franz Jung / © Thomas Berberich (POW)
Bischof Dr. Franz Jung / © Thomas Berberich ( POW )
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