Kardinal Woelki lobt Vatikan-Papier zu Gemeindereformen

"Ermutigung, auf Christus zu setzen"

Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki lobt die in Deutschland umstrittene Vatikan-Instruktion zu Reformen in Kirchengemeinden. "Ich bin dankbar, dass uns Papst Franziskus mit dieser Handreichung den Weg weist".

Rainer Maria Kardinal Woelki / © Julia Steinbrecht (KNA)
Rainer Maria Kardinal Woelki / © Julia Steinbrecht ( KNA )

Das sagte der Erzbischof am Mittwoch in der Domstadt. Das Dokument enthalte viele Anregungen für einen missionarischen Aufbruch der Kirche. "Zugleich ruft es uns Grundwahrheiten unseres Glaubens in Erinnerung, die wir gerade in Deutschland vielleicht manchmal aus dem Blick verlieren, wenn wir zu sehr mit uns selbst beschäftigt sind."

Nach der am Montag in Rom veröffentlichten Instruktion bleiben Laien von der Gemeindeleitung ausgeschlossen. Dagegen hebt der Text die Rolle des Pfarrers hervor. Bestrebungen, die Leitung von Pfarreien beispielsweise Teams aus Priestern und kirchlich Engagierten sowie anderen Mitarbeitern anzuvertrauen, widerspricht das Schreiben direkt. Zahlreiche Kirchenvertreter und Theologen in Deutschland, darunter der stellvertretende Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Franz-Josef Bode, kritisierten das Papier als rückwärtsgewandt.

Ermutigung, nicht Maßregelung

"Nicht wir machen Kirche, und es ist auch nicht unsere Kirche, sondern die Kirche Jesu Christi", so Woelki. Der Herr selbst habe die Kirche gestiftet und mit ihr die Sakramente und das besondere Priestertum. "Papst Franziskus rückt hier einiges zurecht, aber nicht als Maßregelung oder Disziplinierung, sondern als Ermutigung, ganz auf Christus zu setzen, um wieder eine missionarische Kirche zu werden."


Kardinal Woelki / © Reiner Diart (Erzbistum Köln)
Quelle:
KNA
Mehr zum Thema