Marx und Bedford-Strohm kritisieren EU-Flüchtlingspolitik

"Erbärmlich, was sich dort abspielt"

Kardinal Marx und Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm haben die europäische Flüchtlingspolitik kritisiert. Es sei erbärmlich, was sich an der griechisch-türkischen Grenze abspiele und unverständlich, dass sich Europa weigere, Kinder aufzunehmen.

Migranten an der griechisch-türkischen Grenze / © Emrah Gurel (dpa)
Migranten an der griechisch-türkischen Grenze / © Emrah Gurel ( dpa )

Bayerns evangelischer Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm und der Münchner Kardinal Reinhard Marx haben die politisch Verantwortlichen zu sofortiger Hilfe an der griechisch-türkischen Grenze aufgefordert. "Anstatt humanitäre Lösungen zu finden, bei denen alle Länder Europas Verantwortung übernehmen, hält man sich Männer, Frauen und Kinder, die Schutz suchen, mit Tränengas vom Leib", kritisierte Bedford-Strohm am Montagabend in München.

"Es ist erbärmlich, was sich an der türkisch-griechischen Grenze derzeit abspielt, betonte der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD).

Marx: "Konkrete Not nicht aus den Augen verlieren"

Reinhard Kardinal Marx ergänzte in seiner Funktion als Vorsitzender der katholischen bayerische Bischöfe: sagte: "Es geht nicht um eine unkontrollierte Grenzöffnung, sondern darum, die konkrete Not nicht aus den Augen zu verlieren." Anlass war das turnusgemäße Treffen der Freisinger Bischofskonferenz und der Kirchenleitung der Evangelisch-Lutherischen Kirche.

Dabei zeigten sich die Bischöfe zugleich besorgt über die Politik des türkischen Präsidenten. Dieser betreibe ein zynisches Spiel, indem er Menschen an die Grenze locke. Dennoch habe die Türkei, ein muslimisches Land, 3,7 Millionen Menschen aufgenommen. Dagegen sei es unverständlich, dass sich das christliche Europa weigere, 5.000 Kinder aufzunehmen. 


Quelle:
KNA , epd
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