"Ich bin sicher, dass Gott ihm jetzt nicht die Rote Karte zeigt", so der katholische Geistliche und bekennende Fan des Hamburger Sportvereins (HSV).
![Werner Thissen, emeritierter Erzbischof von Hamburg / © Michael Althaus (KNA) Werner Thissen, emeritierter Erzbischof von Hamburg / © Michael Althaus (KNA)](/system/files/styles/w21_dmr_theme_embed_xs_1x/private/werner-thissen-emeritierter-erzbischof-von-hamburg.jpg.avif?itok=s8qYDH75)
Seeler, Ehrenspielführer der Nationalmannschaft und langjähriger HSV-Spieler, war am Donnerstag im Alter von 85 Jahren in Norderstedt bei Hamburg gestorben.
"Ein guter Kamerad"
Thissen, der von 2003 bis 2014 an der Spitze des Erzbistums Hamburg stand, lobt Seeler als "nachdenklich, gradlinig, nicht nur an sich selbst denkend, offen und ehrlich". Selbst beim Ansturm auf seine Autogramme und bei Lobeshymnen in den Medien sei er auf dem Teppich geblieben wie "ein guter Kamerad".
![Trauer um Uwe Seeler / © Christian Charisius (dpa) Trauer um Uwe Seeler / © Christian Charisius (dpa)](/system/files/styles/w21_dmr_theme_embed_xs_1x/private/image/urn_binary_dpa_com_20090101_200428-99-862293-FILED.jpg.avif?itok=79o9BIQV)
Zugleich habe Seeler gewusst, was er wollte und dafür vollen Einsatz gezeigt - "auf dem Fußballplatz und weit darüber hinaus".
Der emeritierte Erzbischof ist dem Fußballer mehrfach persönlich begegnet und hat für ein Buchprojekt mit ihm zusammengearbeitet.
Kein großer Kirchgänger
Seeler habe ihm einmal gesagt: "Ich bin zwar kein großer Kirchgänger, aber ich versuche, zu helfen, wo ich helfen kann." Er habe sich mit ihm ausgetauscht über Werte, vor allem im Sport, über Teamgeist und Fairness. "Ich spürte, wie sehr ihm das ein Anliegen ist", so Thissen.
Er habe Seeler gefragt, ob es stimme, dass er in seiner ganzen Laufbahn nur eine Rote Karte bekommen habe. Spontane Antwort laut Thissen: "Ja, und die war unberechtigt."