Einzige christliche Pfarrei in Gaza beklagt 31 tote Christen

Extrem schwierige Lage

Die christliche Minderheit im Gazastreifen leidet ähnlich unter dem Krieg wie die muslimische Mehrheit. Die Gemeinde steht unter enormem Druck, auch durch Krankheiten. Papst Franziskus bietet tägliche Unterstützung durch Telefonate.

Palästinenser inspizieren die Trümmer eines zerstörten Hauses. / © Abed Rahim Khatib (dpa)
Palästinenser inspizieren die Trümmer eines zerstörten Hauses. / © Abed Rahim Khatib ( dpa )

Die einzige katholische Pfarrei im Gazastreifen hat bislang 31 gestorbene Christen als Folge des aktuellen Kriegs verzeichnet. Wie der stellvertretende Pfarrer der "Heiligen Familie" in Gaza der Vatikanzeitung "Osservatore Romano" (Karfreitagsausgabe) sagte, leben derzeit etwa 550 katholische und orthodoxe Christen auf dem Gelände der Pfarrei. Hinzu kommen zahlreiche von Ordensfrauen betreute muslimische Kinder.

Bomben und Krankheiten

Die meisten Toten seien als Folge der Bombardierung der orthodoxen Porphyrios-Kirche zu beklagen gewesen, danach seien die verbliebenen Gläubigen in die katholische Pfarrei geflüchtet, berichtet er. Zwei Katholikinnen seien auf dem Pfarrgelände von israelischen Scharfschützen erschossen worden.

Ferner seien mehrere Kinder und Erwachsene an Krankheiten gestorben, weil sie nicht medizinisch versorgt werden konnten. Derzeit breiteten sich zusätzlich Atemwegs- und Darmerkrankungen auf dem dicht bewohnten Gelände aus.

Der aus Ägypten stammende Geistliche Jusuf Asad (49) betonte, trotz der extrem schwierigen Lage bereiteten sich die Christen in Gaza in diesem Jahr mit besonderer Hingabe auf die Feiern zu Tod und Auferstehung Jesu vor. Papst Franziskus telefoniere weiterhin jeden Abend mit der Pfarrei und spreche den Bewohnern Mut zu.

Quelle:
KNA
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