Münchner Kardinal Marx will für Erzdiözese Jugendrat einrichten

"Einen gemeinsamen Weg finden"

Die Erzdiözese München und Freising soll nach den Worten von Kardinal Reinhard Marx einen Jugendrat bekommen. Das könne zwar nicht alle Probleme lösen, aber sei ein erster Schritt in die richtige Richtung und zu gemeinsamen Projekten.

Reinhard Kardinal Marx / © Harald Oppitz (KNA)
Reinhard Kardinal Marx / © Harald Oppitz ( KNA )

Dies versprach Kardinal Marx in seiner Predigt beim Gottesdienst zur Jugendkorbinianswallfahrt am Samstag im Freisinger Mariendom. Im neuen Jahr, "wenn Corona vorbei oder hoffentlich zumindest ein wenig überwunden ist", wolle er mithelfen, ein solches Gremium zu organisieren. Mit diesem plane er sich dann ein- oder zweimal jährlich zu treffen und zuzuhören. Marx nahm damit auch Bezug auf das diesjährige Motto der Veranstaltung "Unerhört!".

Zuhören und Verstehen

Im gegenwärtigen gesellschaftlichen und auch kirchlichen "Stimmengewirr" bleibe vieles unerhört, räumte der Erzbischof ein. Daher sei ein "wirkliches Zuhören, ein aufeinander Lauschen" gefragt. Durch den Austausch in einem solchen Jugendrat "wird nicht alles erledigt sein, aber wir können Stimmen bündeln, einen kleinen Schub geben". Daher sollen in den Rat nicht nur die Stimmen von kirchlichen Jugendlichen einfließen, "sondern auch darüber hinaus".

Zuhören müsse aber auch zum Verstehen führen, betonte Marx. In der Kirche habe sich gerade in den vergangenen Jahren gezeigt, «dass viele in festen Vorstellungen verharren, den anderen nicht zuhören».

Er drückte die Hoffnung aus, "dass wir im Zuhören und Verstehen einen gemeinsamen Weg finden". Dies sei auch die Idee des Synodalen Wegs in der deutschen Kirche. "Dann können wir Projekte in Gang bringen mit gemeinsamen Zielen vor Augen." Solche gemeinsamen Ziele könnten gefunden werden, "indem wir Gott, den großen Unerhörten, zu Wort kommen lassen und auf ihn hören, auf das hören, was zählt", so der Kardinal.

Auftakt zur Korbinianswoche

Die Jugendkorbinianswallfahrt bildete den Auftakt zur Korbinianswoche im Erzbistum München und Freising, die bis 21. November dauert. Das Jugendkorbinian-Festival im Anschluss an den Gottesdienst wurde dieses Mal virtuell mit vielen Online-Angeboten ausgerichtet. Die jährliche Jugend-Wallfahrt, die zu den größten ihrer Art in Süddeutschland zählt, reicht ins Jahr 1942 zurück.

Sie ist nach dem Diözesanpatron Korbinian benannt, dessen Reliquien im Freisinger Dom verehrt werden. Korbinian, der im achten Jahrhundert als Wanderbischof den christlichen Glauben in Altbayern verkündete und um 730 in Freising starb, ist der Patron des Erzbistums München und Freising.


Quelle:
KNA