Eine neue Kirche ist nicht die erste Ehrung von Johannes Paul II.

Von Rom bis Rumänien

Papst Johannes Paul II. wird Patron einer Kirche in Rumänien - und das damit zum ersten Mal in Europa außerhalb Polens und Italiens. Die Ehrung ist zudem nicht die erste seit der Seligsprechung Anfang Mai. domradio.de mit einem Überblick.

 (DR)

In Polen sind seit der Seligsprechung bereits mehrere Kirchen und Kapellen nach Johannes Paul II. benannt worden, am Mittwoch (18.05.2011) auch eine erste Kirche in Italien. Auch in den USA und Bolivien gibt es schon Johannes Johannes-Paul-II.-Kirchen. Benedikt XVI. hatte seinen Vorgänger am 1. Mai in Rom seliggesprochen.



Am Tag der Seligsprechung wurde im Kölner Dom eine Tafel gesegnet, die der Heiligen und Seligen gedenkt, die in dem Gotteshaus gebetet haben - unter den 12 neuen Namen war auch der von Johannes Paul II.



Ebenfalls seit Mittwoch empfängt eine fünfeinhalb Meter hohe Bronzestatue in Rom Pilger und Touristen vor dem Hauptbahnhof Termini. Das Werk des römischen Künstlers Oliviero Rainaldi wurde in einer kurzen Zeremonie in Anwesenheit von Kardinalvikar Agostino Vallini und Oberbürgermeister Gianni Alemanno enthüllt.



Außerdem sollen die Armenküche und das "Zentrum des Zuhörens" der römischen Caritas am Hauptbahnhof Termini nach Johannes Paul II. benannt werden. Nach Angaben des Bistums sind die beiden Stellen der Caritas seit 1987 eine Anlaufsstelle für Obdachlose, ausgegrenzte Jugendliche sowie für arme und psychisch kranke Menschen.



In Berlin will die CDU einen Platz oder eine Straße in Berlin nach dem 2005 verstorbenen Papst Johannes Paul II. benennen.  Einen entsprechenden Antrag hat der Landesparteitag mit rund 300 Delegierten bereits bei zwei Gegenstimmen und einer Enthaltung angenommen. Urheber des Antrags ist der Anwalt und Initiator des Berliner Volksbegehren "Pro Reli", Christoph Lehmann. In der Antragbegründung der CDU heißt es: "Karol Wojtyla hat sich als Papst kompromisslos für Freiheit und Menschenrechte eingesetzt." Er habe auch einen großen Beitrag zum Ende der Teilung Berlins geleistet.



An der Fassade einer Warschauer Kirche wurde das weltweit größte Porträt enthüllt. Es misst 55 mal 26 Meter und ist aus mehr als 100.000 Fotos von Privatpersonen zusammengesetzt. Das riesige Porträt zeigt den neuen Seligen lächelnd in einem roten Mantel. Das gleiche Bild war in einem kleineren Format während der Seligsprechungszeremonie im Vatikan auch am Petersdom enthüllt worden. Am erst im Rohbau fertigen "Tempel der Göttlichen Vorsehung" in Warschau soll es bis Oktober zu sehen sein. Die zum Großteil aus Spenden finanzierte Kirche ist einer der bedeutendsten polnischen Sakralbauten der jüngsten Zeit. Die Einweihung ist für 2013 geplant.



Das Simon-Wiesenthal-Zentrum in Los Angeles will dem polnischen Papst einen Platz in der Dauerausstellung in seinem renovierten "Museum der Toleranz" widmen. Gewürdigt werden sollen Höhepunkte seiner "historischen Freundschaft und Solidarität mit dem jüdischen Volk". Bereits im März hatte das Zentrum den 2005 verstorbenen Papst postum mit seiner Tapferkeitsmedaille geehrt.



Im rumänischen Poiana Micului wollen an diesem Samstag (21.05.2011) Ortsbischof Petru Gherghel sowie der Krakauer Kardinal und einstige Papstsekretär Stanislaw Dziwisz eine nach dem neuen Seligen benannte Kirche weihen, wie die Diözese Iasi im Nordosten des Landes mitteilte. In dem mehrheitlich katholischen Dorf in der Bukowina leben viele polnischstämmige Einwanderer. Dziwisz nahm am Donnerstag in Bukarest an einem Symposium über den polnischen Papst teil und nahm den Ehrendoktortitel der Universität der rumänischen Hauptstadt entgegen.