Brasilianischer Priester raubt drei Geschäfte aus

"Ein Moment des Wahnsinns"

Ein Priester wurde in Brasilien verhaftet, nachdem er während einer einstündigen Verbrechensserie zwei Lebensmittelläden und eine Apotheke ausgeraubt hatte.

Symbolbild Kriminalität / © Dan Henson (shutterstock)

Der siebenundzwanzigjährige Pater hatte angeblich vor drei Wochen seine psychiatrische Behandlung abgebrochen und behauptete, er wisse nicht, was er tue. Die Raubüberfälle fanden in der Stadt Passo Fundo im Bundesstaat Rio Grande do Sul statt.

Der straffällige Geistliche war erst im August 2019 in der Stadt Tapejara geweiht worden. Laut der brasilianischen lokalen Nachrichten-Website GZH fuhr er am 2. März nach Passo Fundo, um an der Beerdigung der Schwester eines Freundes teilzunehmen. Die Straftaten ereigneten sich nach der Zeremonie.

Drei Läden ausgeraubt

Die Taten des Priesters wurden von Sicherheitskameras aufgezeichnet. Er trug eine rote Mütze und agierte bei allen drei Überfällen auf die gleiche Weise. Laut Medienberichten wählte er einige Artikel im Laden aus, brachte sie zur Kasse und kündigte den Raubüberfall an, kurz nachdem er die Produkte bezahlt hatte. Er richtete eine Waffe auf den Angestellten, nahm das gesamte Geld aus der Kasse und machte sich aus dem Staub. Er erbeutete insgesamt umgerechnet etwa 200 Euro.

Die Ladenbesitzer meldeten die Straftaten der Polizei, die den Priester in seinem Fahrzeug anhielt. Die Beamten fanden die Gegenstände, die aus den Geschäften entwendet worden waren, und etwa die Hälfte des Geldes. Sie fanden auch die gefälschte Waffe, die er bei den Überfällen benutzt hatte. Das Fahrzeug, das er fuhr, ist im Besitz der Erzdiözese von Passo Fundo.

"Ungeschicktes Verhalten"

Der geständige Priester habe bei der Polizei ausgesagt, dass er die Verbrechen "in einem Moment des Wahnsinns" begangen habe. Alle drei Opfer identifizierten ihn nach seiner Verhaftung. Der Priester hat kein Vorstrafenregister.

"In jeder Hinsicht war es ein ungeschicktes Verhalten. Die Leute in der Erzdiözese kennen ihn seit sieben Jahren und er hat sich nie so verhalten", sagte Erzbischof Rodolfo Weber von Passo Fundo gegenüber der kirchlichen Internetseite Cruxnow.com.

Im vergangenen Jahr habe der Erzdiözesanvikar, der während seiner prägenden Jahre sein Ausbilder war, gemerkt, dass der Priester sein Verhalten geändert hatte und drängte ihn, professionelle Hilfe zu suchen. Und das tat er. Er begann eine psychiatrische Behandlung. Vor drei Wochen habe er aufgehört, seine Medikamente zu nehmen.

Seine Anwältin begründete sein Verhalten ebenfalls damit, dass er eine psychotische Krise hatte und nicht wusste, was er tat. Sie warnte die Öffentlichkeit eindringlich vor eine Vorverurteilung.

 

Quelle:
DR
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