Ecuadors Präsident Correa offenbar wiedergewählt

Linke auf dem Vormarsch

Bei den Wahlen in Ecuador ist der sozialistische Präsident Rafael Correa offenbar im Amt bestätigt worden. Nach ersten Prognosen schaffte Correa am Sonntag mit mehr als 50 Prozent der Stimmen die direkte Wiederwahl bereits im ersten Wahlgang. Correa hatte sich bereits unmittelbar nach der Schließung der Wahllokale zum Sieger erklärt.

 (DR)

Der nationalistische Ex-Präsident Lucio Gutiérrez kam nur auf knapp 30 Prozent, der konservative Unternehmer Álvaro Noboa auf lediglich 10 Prozent der Stimmen, berichtet die Tageszeitung «El Comercio». Das amtliche Endergebnis wird in den kommenden Wochen erwartet.

Am Sonntag waren die 10,3 Millionen Wahlberechtigten auch aufgerufen, die Abgeordneten der Nationalversammlung, Provinzpräfekte, Bürgermeister sowie Stadt- und Landräte zu wählen. Nach den ersten Prognosen könnte Correas Partei «Alianza País» in der Nationalversammlung künftig über eine Mehrheit verfügen.

Der Urnengang war friedlich verlaufen, größerer Unregelmäßigkeiten wurden nicht gemeldet. Die Wahlen waren durch eine neue Verfassung vorgeschrieben, für die die Bevölkerung im September 2008 mit großer Mehrheit gestimmt hatte.

Da nach Inkrafttreten der neuen Verfassung die erste Amtszeit Correas nicht gezählt wird, könnte er 2013 erneut kandidieren und damit bis 2017 im Amt bleiben. Die Reform hatte die Befugnisse des Präsidenten in der Wirtschaftspolitik erheblich erweitert.

Rückhalt hat der linksgerichtete Politiker vor allem in den ärmeren Wählerschichten. Deren Lebenssituation hat sich durch die neuen Sozialprogramme der Regierung spürbar verbessert. Rund 40 Prozent der 14 Millionen Einwohner Ecuadors leben jedoch immer noch in Armut. Zudem setzt die internationale Wirtschafts- und Finanzkrise dem Andenstaat durch fallende Erdölpreise zu.