Düsseldorfer Stadtrat stimmt für Kirchentag 2027

Christentreffen am Rhein

Der Deutsche Evangelische Kirchentag 2027 kommt nach Düsseldorf. Der Rat der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt stimmte für eine entsprechende Beschlussvorlage. Demnach fördert die Stadt den fünftägigen Kirchentag.

Evangelischer Kirchentag (Archiv) / © Harald Oppitz (KNA)
Evangelischer Kirchentag (Archiv) / © Harald Oppitz ( KNA )

Die finanzielle Unterstützung für das Christentreffen, zu dem 100.000 Besucherinnen und Besucher erwartet werden, beläuft sich auf 4,3 Millionen Euro.

Darüber hinaus verzichtet die Stadt auf Erträge in Höhe von 1,5 Millionen Euro, weil sie zum Beispiel Turnhallen und Freiflächen für die rund 2.000 Einzelveranstaltungen kostenlos bereitstellt. Zudem übernimmt sie während des Kirchentags weitere Leistungen, die "derzeit noch nicht ermittelt werden können".

FDP will Förderbeitrag senken

Der Kirchentag sei eine "demokratische und partizipative" Veranstaltung, die gut zum "toleranten und weltoffenen" Düsseldorf passe, sagte Stadtdirektor Burkhard Hintzsche (SPD). Die FDP-Fraktion verlangte hingegen, den Förderbetrag auf 2 Millionen Euro zu senken.

"Es geht darum, dass wir eine verschuldete Stadt sind", so Ratsherr Manfred Neuenhaus.

Kirchentagsschals beim Schlussgottesdienst des Deutschen Evangelischen Kirchentags 2019 in Dortmund / © Harald Oppitz (KNA)
Kirchentagsschals beim Schlussgottesdienst des Deutschen Evangelischen Kirchentags 2019 in Dortmund / © Harald Oppitz ( KNA )

Gar keine Bezuschussung verlangte die Linken-Fraktion. Nur noch rund 15 Prozent der Menschen in Düsseldorf seien evangelisch, so Ratsfrau Anja Vorspel. Zudem hebe die Finanzspritze der Stadt die Trennung von Staat und Kirche auf: "Das darf nicht sein."

Die Beschlussvorlage wurde nach einer lebhaften Diskussion mit einer Mehrheit von 48 Ja- zu 17 Nein-Stimmen angenommen. Sieben Stadträte enthielten sich. Laut Hintzsche erhält der Kirchentag neben den 4,3 Millionen Euro der Stadt weitere 7,2 Millionen Euro des Landes Nordrhein-Westfalen, 7 Millionen Euro der evangelischen Landeskirche sowie 500.000 Euro vom Bund.

Alle zwei Jahre an wechselnden Orten

Für die Durchführung soll ein Verein gegründet werden, mit dem das Veranstaltungsunternehmen D.Live - eine Tochtergesellschaft der Stadt - eng zusammenarbeiten wird. Die Stadt richtet zudem eine befristete Projektstelle für den Kirchentag ein. Die Evangelische Kirche im Rheinland (EKiR) hatte bereits im Vorfeld erklärt, eine Einladung nach Düsseldorf aussprechen zu wollen, sobald ein entsprechender Beschluss der Politik vorliege.

Der Deutsche Evangelische Kirchentag findet alle zwei Jahre an wechselnden Orten statt. 2023 ist Nürnberg Gastgeber. Das katholische Pendant - der Katholikentag - wurde zuletzt im Mai in Stuttgart abgehalten. Kritik an der Finanzierung der Kirchenveranstaltungen gibt es immer wieder.

Deutscher Evangelischer Kirchentag

Der Deutsche Evangelische Kirchentag (DEKT) ist eine Großveranstaltung protestantischer Laien. Sie laden alle zwei Jahre in eine andere Stadt ein. Dort stehen Gottesdienste, Bibelarbeiten, Diskussionen, Konzerte und Feste auf dem Programm.

Der erste DEKT fand 1949 in Hannover statt. Seit 1959 wechseln sich die Treffen in der Regel im Zweijahresrhythmus mit den Katholikentagen ab. Rechtsträger ist der "Verein zur Förderung des Deutschen Evangelischen Kirchentages" mit Sitz in Fulda.

Evangelischer Kirchentag in Dortmund / © Benito Barajas (epd)
Evangelischer Kirchentag in Dortmund / © Benito Barajas ( epd )
Quelle:
KNA