Druck auf Nichtregierungsorganisationen nimmt zu

Müssen neue Bündnisse her?

Der Leiter des katholischen Büros in Berlin, Prälat Karl Jüsten sieht Nichtregierungsorganisationen weltweit in Gefahr. So würden Regierungen und gewisse Kreise versuchen, sie "mundtot" zu machen, sie finanziell austrocknen zu lassen oder ihre Rechte zu beschneiden, sagte Jüsten.

Druck auf Nichtregierungsorganisationen nimmt zu  / © Karl-Josef Hildenbrand (dpa)
Druck auf Nichtregierungsorganisationen nimmt zu / © Karl-Josef Hildenbrand ( dpa )

Nichtregierungsorganisationen sind nach den Worten des Vertreters der katholischen Kirche in Berlin, Karl Jüsten, in manchen Teilen der Welt wachsendem staatlichen Druck ausgesetzt. Wie der Leiter des Katholischen Büros in Berlin am Donnerstag in Köln erläuterte, betrifft das Problem unter anderem die Menschenrechts- und Umweltarbeit in verschiedenen asiatischen Ländern.

Per Gesetz werde versucht, unliebsame Kritiker zu schwächen beziehungsweise mundtot zu machen. So werde den Organisationen unter dem Vorwand, dass sie mit ihren Aktivitäten das wirtschaftliche Wachstum behindern, die Genehmigung zum Empfang ausländischer Gelder entzogen, um sie "auszutrocknen", sagte Jüsten. Gezielt würden zudem Menschenrechte wie Meinungs- und Versammlungsfreiheit beschnitten und Plätze und Straßen für Demonstrationen gesperrt.

Um diesem Problem zu begegnen, sei Solidarität innerhalb des Landes, aber auch auf internationaler Ebene vonnöten. "Dafür müssen neue Bündnisse geschaffen werden", forderte der Leiter des Katholischen Büros. Jüsten äußerte sich auf der Bilanzpressekonferenz von Misereor als Vorsitzender der Katholischen Zentralstelle für Entwicklungshilfe. Die Zentralstelle ist bei Misereor angesiedelt und fungiert seit 1962 als Ansprechpartner und Zuwendungsempfänger des Entwicklungsministeriums.


Prälat Karl Jüsten, Leiter des Kommissariats der deutschen Bischöfe / © Michael Jungblut (KNA)
Prälat Karl Jüsten, Leiter des Kommissariats der deutschen Bischöfe / © Michael Jungblut ( KNA )
Quelle:
KNA