Drei maronitische Brüder sollen heiliggesprochen werden

"Ein Weihnachtsgeschenk"

Drei für ihren Glauben ermordete maronitische Christen sollen als Märtyrer heiliggesprochen werden. Eine entsprechende Ankündigung von Papst Franziskus begrüßte die maronitische Kirche am Wochenende als "Weihnachtsgeschenk".

Maronitische Kirche / © Em Campos (shutterstock)

Das berichtet die Zeitung "L'Orient le Jour" (Montag). Die drei Brüder Francis, Abdel Moati und Raphael Massabki waren am 10. Juli 1860 bei einem von Drusen verübten Massaker im Franziskanerkloster in Damaskus ermordet worden, nachdem sie sich geweigert hatten, dem christlichen Glauben abzuschwören.

Die drei einheimischen Maroniten standen demnach in enger nachbarschaftlicher und spiritueller Beziehung zu den Franziskanern. Sie wurden am 2. Mai 1926 gemeinsam mit Emmanuel Ruiz und seinen Gefährten, acht ebenfalls ermordeten Franziskanern, seliggesprochen. Der Tradition zufolge wurden alle Opfer im Kloster beerdigt.

Knapp 20.000 Opfer

Bei Pogromen von Drusen gegen Christen starben laut Bericht zwischen Mai und Juli 1860 insgesamt knapp 20.000 Christen im Libanon und in Syrien. In Damaskus wurden demnach Mitte Juli 1860 zwischen 4.000 und 6.000 Christen ermordet sowie elf Kirchen, drei Klöster, zwischen 1.500 und 2.000 Häuser sowie 200 Geschäfte zerstört.

Die Maroniten sind die größte christliche Gemeinschaft im Libanon. Zur Zahl der zu der katholischen Ostkirche gehörenden Gläubigen im Libanon fehlen verlässliche Quellen; die letzte Volkszählung fand 1932 statt. Die Schätzungen schwanken stark: zwischen 20 Prozent und 40 Prozent bei einer Gesamtbevölkerung von rund sechs Millionen. Auch in Syrien und auf Zypern leben Maroniten. Starke Migrantengemeinden gibt es in Argentinien (700.000) und Brasilien (500.000).

Heiligsprechung

Die Heiligsprechung in der katholischen Kirche ist eine feierliche Erklärung des Papstes über das vorbildlich christliche Leben eines Menschen und über dessen endgültige Aufnahme bei Gott. Nach dieser Kanonisation, die im Rahmen eines Festgottesdienstes vollzogen wird, darf die betreffende Person weltweit verehrt werden.

Heiligsprechung (dpa)
Heiligsprechung / ( dpa )
Quelle:
KNA