Dramatische Situation in Bolivien nach den Überschwemmungen der vergangenen Woche

Zehntausende obdachlos

Die verheerenden Regenfälle in den letzten Wochen haben katastrophale Folgen insbesondere für die Landbevölkerung. Am schlimmsten betroffen ist die Provinz Beni im Nordosten Boliviens. Ein Großteil des Viehbestandes wurde vernichtet und etliche Herden sind von Wassermassen eingeschlossen. Die meisten Straßen zu den betroffenen Gebieten sind völlig unpassierbar, so dass Rettungsaktionen für Mensch und Vieh massiv erschwert werden. Pia Deuß hat mit dem Geschäftsführer von Kolping International aus Bolivien gesprochen, Juan Carlos Mattos.

 (DR)

Mit Booten wird versucht, die Betroffenen wenigstens mit Lebensmitteln und Medikamenten zu versorgen. Ein Verlust des Viehbestandes bedeutet für viele Bewohner auch den Verlust ihrer Lebensgrundlage. Die im Wasser schwimmenden Tierkadaver erhöhen die Seuchengefahr. Großflächig sind auch Anbaugebiete von Reis, Soja und Mais den Schlamm- und Wassermassen zum Opfer gefallen.

Überall fehlen Zelte, Lebensmittel, Medikamente und Kleidung. Die katholische Kirche rief die Bolivianer zu mehr Solidarität auf. Landesweit finden Hilfsaktionen statt. Die Regierung bittet dringend um Hilfe von internationalen Organisationen. Im Osten der Provinz von Santa Cruz sind sechs Kolpingsfamilien betroffen. Die überwiegend als Kleinbaueren arbeitenden Mitglieder haben ihre Ernte verloren und stehen buchstäblich vor dem Nichts. Kolping International hat als Sofortmaßnahme 30.000,- US$ bereitgestellt.