Dompropst berichtet über Vorschläge für Nachfolge von Bischof Genn

Mehr als 50

Derzeit ist das Bistum Münster auf der Suche nach einem neuen Bischof. Wie die Wahl aussieht und wie Laienvertreter des Bistums erstmals einbezogen werden, erklärt ein Mitglied des Domkapitels.

Pileolus für einen Bischof auf einem Stuhl / © Alessia Giuliani/CPP (KNA)
Pileolus für einen Bischof auf einem Stuhl / © Alessia Giuliani/CPP ( KNA )

Mehr als 50 Vorschläge sind bereits beim Domkapitel des Bistums Münster für die Nachfolge von Bischof Felix Genn eingegangen. Genn ist seit März im Ruhestand, deshalb ist das Bistum derzeit auf der Suche nach einem neuen Oberhaupt. "Wir gehen von eineinhalb Jahren aus, bis wir einen neuen Bischof haben", sagte Dompropst Hans-Bernd Köppen der Zeitung "Die Glocke" (Donnerstag, online).

Erstmals seien auch 16 Laienvertreter aus dem Diözesanrat an dem Prozess beteiligt, so Köppen. Gemeinsam werde man die Bischofskandidaten sammeln und anhand der Kriterien beraten, wer in Frage komme. Schließlich werden die Namensvorschläge nach Rom geschickt. Daraus erstellt der Vatikan eine Dreierliste, aus der wiederum das Domkapitel von Münster den neuen Bischof wählt, den der Papst dann ernennt. Da die Wahl eines neuen Bischofs in Münster auf dem Preußenkonkordat von 1929 beruht, sind auch andere Bischöfe aus dem Konkordatsgebiet an der Kandidatensuche beteiligt.

40 Prozent nehmen Wahl nicht an

Köppen betont, dass rund 40 Prozent der Gewählten die Wahl nicht annehmen. "Dann muss eine neue Dreier-Liste aus Rom her und neu abgestimmt werden" Die Frage, ob er sich nicht selbst zur Wahl stellen würde, verneint er. Man schlage sich nicht selbst vor, außerdem sei das Bischofsamt eine "Riesenaufgabe und eine große Verantwortung", so der Dompropst.

Derzeit leitet Antonius Hamers als Diözesanadministrator das Bistum Münster. Der Diözesanadministrator hat die Leitungsgewalt eines Diözesanbischofs. Er kann jedoch keine Maßnahmen treffen, die wesentliche und langfristige Veränderungen mit sich bringen und damit den künftigen Bischof längerfristig binden.

Bistum Münster

Das Bistum Münster ist mit etwa 1,63 Millionen Katholiken die nach Mitgliedern größte Diözese Deutschlands. Das an die Niederlande angrenzende und bis an die Nordsee reichende Bistum ist auf einer Fläche von 15.000 Quadratkilometern in fünf Regionen gegliedert. Vier von ihnen liegen in Nordrhein-Westfalen. Hinzu kommt der eigenständige Offizialatsbezirk Oldenburg in Niedersachsen. 

Sankt-Paulus-Dom in Münster. / © Jörg Loeffke (KNA)
Sankt-Paulus-Dom in Münster. / © Jörg Loeffke ( KNA )
Quelle:
KNA