Dompropst Bachner sieht Silvester gelassen entgegen

"Wir haben alles getan"

Der Kölner Dompropst Gerd Bachner sieht der Silvesternacht gelassen entgegen. Er habe Vertrauen in das Sicherheitskonzept von Stadt und Polizei, sagte der Hausherr der Kathedrale am Donnerstag

Dompropst Gerd Bachner sitzt im Kölner Dom / © Oliver Berg (dpa)
Dompropst Gerd Bachner sitzt im Kölner Dom / © Oliver Berg ( dpa )

"Wir haben alles getan, was notwendig ist, aber eine vollkommene Sicherheit kann es nirgendwo geben", sagte Bachner am Donnerstag in Köln. Rund 1.800 Polizisten und etwa 600 städtische Ordnungskräfte sollen über die Sicherheit der Feiernden in Köln wachen. Zudem sind verstärkte Kontrollen, Videoüberwachung und die zusätzliche Ausleuchtung an neuralgischen Punkten geplant. Um den Dom gibt es eine weiträumige "böllerfreie" Schutzzone.

Als eigenen Beitrag hat das Domkapitel laut Bachner die Präsenz der Domschweizer erhöht. Weitere Vorkehrungen seitens der Kirche wollte er aus Sicherheitsgründen nicht offenlegen. Dies sei mit der Polizei so vereinbart. "Ich gehe mit der gleichen Ruhe in die Jahresschlussandacht, wie ich die Christmette gefeiert habe", so Bachner. Von den Besuchern des Silvestergottesdienstes um 18.30 Uhr mit Kardinal Rainer Maria Woelki hoffe er auf ähnliche Gelassenheit, wie sie die Menschen an Heiligabend gezeigt hätten. Auf die Taschenkontrollen vor der Christmette habe nach seiner Wahrnehmung niemand "aggressiv oder missmutig reagiert". Durch die verschiedenen gesellschaftlichen Ereignisse seien die Menschen inzwischen an solche Maßnahmen gewöhnt. "Es erhöht ihr Sicherheitsgefühl."

Maßvolle Schutzzone

Die Schutzzone um die Kathedrale betrachtet der Hausherr als maßvoll. "Es ist mir wichtig, dass es am Dom Leben gibt und er keine No-Go-Area wird." Bachner begrüßte die Idee, an Silvester mit kulturellen Anziehungspunkten eine gute, friedliche Atmosphäre zu fördern. Dazu sind unter anderem zwei Chorkonzerte und die Licht- und Klanginstallation "Time Drifts Cologne" des Künstlers Philipp Geist vorgesehen. Hierbei sollen auch einzelne Besucher angestrahlt und als Akteure einbezogen werden.

Die Würde des Menschen sei am Silvestertag 2015 mit Füßen getreten worden, so der Theologe. "Indem er nun Teil der Installation ist, und zwar nicht als Objekt, sondern als Subjekt, erhält er seine Würde zurück."


Quelle:
KNA