Dompropst Assmann ermuntert zu christlichem Engagement

Das Kreuz mit der Kirche tragen

Beim Lateinischen Kapitelsamt im Kölner Dom sprach Dompropst Guido Assmann über die Nachfolge Jesu – er appellierte an die Gläubigen, auch dann in der Kirche zu bleiben, wenn die Zeiten schwierig seien.

Die Westtürme des Kölner Domes (DR)
Die Westtürme des Kölner Domes / ( DR )
Guido Assmann / © Harald Oppitz (KNA)
Guido Assmann / © Harald Oppitz ( KNA )

Das Evangelium von diesem Sonntag verlangt von den Jüngern Jesu auf den ersten Blick Unmögliches: "Wenn jemand zu mir kommt und nicht Vater und Mutter, Frau und Kinder, Brüder und Schwestern, ja sogar sein Leben geringachtet, dann kann er nicht mein Jünger sein", so heißt es im Lukasevangelium.

Für Dompropst Guido Assmann geht es dabei vor allem um die Frage, wie die Christen heute Jesu nachfolgen können, was damit gemeint ist, dass jeder sein Kreuz nehmen soll und hinter Jesus hergehen soll.

Trotz Ärger in der Kirche bleiben

In der Kirche zu sein, wenn es gut laufe in der Pfarrei oder sonstwo, sei schön und tue allen gut: "Aber Jesus weist die Jünger schon darauf hin, dass die, die er ruft, dass er von ihnen mehr verlangt, als nur bei Sonnenschein, ihn zu begleiten." Deswegen appellierte der Dompropst, der zugleich auch Generalvikar ist, das Kreuz auch heute anzunehmen – für Katholiken bedeute dies, auch dann engagiert zu bleiben, wenn es in der Kirche nicht so gut laufe: "Um dann zu sagen Ich nehme auch dieses Kreuz auf mich, weil ich überzeugt bin, dass Jesus Christus das Haupt seiner Kirche ist. Und weil ich nicht nur dabeibleibe, wenn es gut ist, sondern ich trage auch diese schwere Zeit mit."

Für die schwierige Situation der Kirche im Moment habe er kein Patentrezept. Er sei aber sicher "daran zu glauben, dass Jesus mit uns geht und dass er sieht, was wir tun. Mag es noch so bruchstückhaft sein. Das ist das, was wir wollen. In der Nähe von Jesus zu bleiben. Denn dazu hat er uns gerufen. Komm, folge mir nach."

 © Beatrice Tomasetti (DR)
© Beatrice Tomasetti ( DR )

DOMRADIO.DE übertrug am 23. Sonntag im Jahreskreis das Kapitelsamt aus dem Kölner Dom in lateinischer Sprache mit Dompropst Guido Assmann. Die musikalische Gestaltung lag bei der Domkantorei Köln unter der Leitung von Winfried Krane. Am 198. Geburtstag von Anton Bruckner sang der Chor das bekannte "Ave Maria" des Österreichers, außerdem erklingen Werke von Felix Mendelssohn Bartholdy. Winfried Bönig war an der Domorgel zu hören.

Einmal im Monat wird das Kapitelsamt im Kölner Dom in lateinischer Sprache gefeiert, dies ist dann nicht die vorkonziliare "Alte Messe", sondern die gegenwärtige Form der Messfeier. Allerdings werden die Gebete auf Latein gesprochen oder gesungen, die Lesungen und die Predigt erfolgen in deutscher Sprache. Im Gesangbuch "Gotteslob" finden sich die lateinischen Texte in der deutschen Übersetzung ab der Nummer 582.

 

Quelle:
DR