DOMRADIO.DE: Wer war der heilige Blasius?

Pater Daniel Stadtherr (Dominikaner in St. Anreas Köln): Der heilige Blasius lebte im 4. Jahrhundert und war Bischof in Kleinasien. Das ist heute ungefähr das Gebiet der Türkei. Er starb während der Christenverfolgung als Märtyrer. Das heißt, er hat sein Leben für Christus gelassen. Wenn wir den Blasiussegen spenden, trägt derjenige, der den Segen spendet, eine rote Stola in Erinnerung daran, dass Blasius sein Leben für Christus gelassen hat.
DOMRADIO.DE: In einigen Gemeinden wurde der Blasiussegen schon am 2. Februar gespendet. Warum ist das so?
Pater Daniel: Das hat eher praktische Gründe, weil wir am Tag vor dem heiligen Blasius, also am 2. Februar, das Fest Darstellung des Herrn feiern oder auch bekannt als Mariä Lichtmess. Wenn dann, wie jetzt am vergangenen Wochenende, an einem Sonntag die Leute zur Messe kommen, ist das natürlich praktisch, wenn man den Blasiussegen schon einen Tag früher mitnehmen kann. Das ist kein Problem.
DOMRADIO.DE: Der Segen soll vor Halskrankheiten schützen. Gibt es darauf eine Garantie?
Pater Daniel: Die Garantie kann keiner wirklich geben. Es ist die Zusage, dass Gott auf die Bedürfnisse eines Menschen schaut. Dazu zählen auch Halskrankheiten. Wenn man trotzdem mal hustet oder an Grippe erkrankt, kann man jetzt nicht Gott die Schuld geben, sondern dann muss man vielleicht mehr auf Gott Vertrauen setzen.
DOMRADIO.DE: Was bedeutet Segen überhaupt?
Pater Daniel: Segen bedeutet, ich sage dem Menschen etwas Gutes zu, das leitet sich vom lateinischen benedicere ab, also Gutes sagen. Der Blasius-Segen spendet einem, im Vergleich zum allgemeinen Segen, den der Priester am Ende der Messe spendet, einen persönlichen Zuspruch. Es ist ähnlich wie beim Primizsegen oder beim Aschekreuz, was ich persönlich empfange. Vielleicht ist gerade deswegen der heilige Blasius bei den Gläubigen auch in dieser Zeit noch so beliebt. Der Blasiussegen ist wirklich gut nachgefragt.
Das Interview führte Jan Hendrik Stens.